NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit der Europäischen Union (EU) bleiben die Anleger an der Wall Street in Habachtstellung. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) am Donnerstag rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn kaum verändert bei 24 661 Punkten. Am Mittwoch hatte in erster Linie eine nachlassende Spannung am italienischen Finanzmarkt für Beruhigung gesorgt.
Am Donnerstag nun dürften die Anleger auch auf frische US-Konjunkturdaten achten. So war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gesunken. Zudem stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im April stärker als erwartet.
Stahlwerte dürften wie schon am Vortag gefragt bleiben und weiter anziehen. Es mehren sich die Anzeichen, dass Trump an diesem Donnerstag bei seiner harten Haltung bleibt und damit auch die EU künftig von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium betroffen sein könnte. Im vorbörslichen US-Handel verteuerten sich die Aktien der US-amerikanischen Produzenten AK Steel (1:AKS), Nucor (1:NUE) und US Steel (1:X) um bis zu 5 Prozent.
Im Gegenzug fielen vorbörslich die Anteilsscheine von Harley Davidson (112:HOG) um mehr als 1 Prozent. Die EU droht weiterhin mit Strafzöllen unter anderem auf Motorräder, sollten die Vereinigten Staaten zulasten europäischer Unternehmen ihren eigenen Stahlmarkt abschotten.
Grund zum Jubeln dürften derweil die Anteilseigner von General Motors (NYSE:GM) (112:GMC) haben: Der Autoriese bekommt für seine Roboterwagen-Tochter Cruise eine Milliarden-Investition aus Japan. Geldgeber ist der "Vision"-Investitionsfonds des Technologiekonzerns Softbank (20:9984). GM-Papiere schnellten vorbörslich um rund 9 Prozent in die Höhe.
Schlechte Nachrichten wiederum kamen von zwei Discountern. So enttäuschte Dollar General (1:DG) mit seinem Gewinn je Aktie im ersten Quartal. Vorbörslich sackten die Aktien um mehr als 6 Prozent ab. Der Wettbewerber Dollar Tree (2:DLTR) verfehlte mit seinem Ertragsausblick für das zweite Jahresviertel die Markterwartung, was die Anleger mit einem Minus von rund 8 Prozent quittierten.