NEW YORK (dpa-AFX) - Der Ausverkauf an Chinas Börsen dürfte am Mittwoch auch die Wall Street in Mitleidenschaft ziehen. Den Anlegern mache diese Entwicklung zunehmend mehr Sorgen als die weiter ungelöste griechische Schuldenkrise, welche die Aktienkurse schon einpreisten, sagte ein Marktexperte eines US-Vermögensverwalters in London.
Über eine halbe Stunde vor dem Startschuss stand der Future auf den Dow Jones Industrial (US 30) 0,72 Prozent im Minus. An den vergangenen Tagen hatten die anhaltende Talfahrt der chinesischen Handelsplätze und Griechenland den US-Leitindex noch wenig beeindruckt. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Nach einem monatelangen Höhenflug scheint nun die Aktienblase in China zu platzen. Nach dem spekulativen und vielfach kreditfinanzierten Aktienboom haben die Börsenbarometer in Shenzhen und Shanghai seit Mitte Juni mehr als ein Drittel an Wert verloren. Das riss am Mittwoch auch die anderen asiatischen Börsen mit nach unten. Auch für Griechenland spitzt sich die Lage zu: Zuletzt setzte die EU Griechenland eine Frist bis Donnerstag um Mitternacht, um neue Vorschläge zu präsentieren.
Die Aktien von Symantec (NASDAQ:SYMC) (FSE:SYM) sprangen ungeachtet dessen vorbörslich um über zweieinhalb Prozent hoch. Der IT-Sicherheitsanbieter bringt seine Datenspeicher-Tochter Veritas Kreisen zufolge nun doch nicht an die Börse. Das Unternehmen stehe kurz vor dem Verkauf der Sparte an die Carlyle Group für 7 bis 8 US-Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegeheit vertraute Personen. Die Titel des börsennotierten Finanzinvestors (NYS:CG) zeigten sich zunächst noch unbewegt.
Dagegen ging es für die Facebook-Papiere (NASDAQ:FB) um gut 1 Prozent bergab. Das Online-Netzwerk steckt 500 Millionen Dollar in den Bau seines fünften Rechenzentrums.
Die Papiere von Freeport-McMoran (NYSE:FCX) fielen mit einem vorbörslichen Kursrutsch von mehr als 3 Prozent auf. Das Bergbauunternehmen leidet besonders stark darunter, dass die rückläufige Nachfrage aus China die Rohstoffnotierungen belastet.
Am Abend läutet nach Börsenschluss der Aluminiumkonzern Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) mit seinen Quartalszahlen traditionell die US-Berichtssaison ein. Weil Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird, gilt Alcoa als eine Art Konjunkturbarometer.