NEW YORK (dpa-AFX) - In den USA dürfte der Aktienmarkt am Dienstag seine Verluste vom Vortag ausweiten. Börsianer verwiesen auf Konjunkturdaten, erste Bombardierungen von Einrichtungen der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und auch Pläne der US-Regierung zur Verhinderung der Steuerflucht von Unternehmen. Der Future auf den Dow Jones Industrial F:DJI gab rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart um 0,29 Prozent nach. Am Montag war es für den US-Leitindex bereits um 0,6 Prozent abwärts gegangen. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq 100
"Der heutige Handelstag dürfte klar dominiert werden von Stimmungsdaten aus der Industrie in China, der Eurozone und den USA", sagte Marktanalyst Joshua Mahony vom Broker Alpari UK. "Die bereits in Asien sichtbar gewordene Unfähigkeit, auf die starken China-Daten positiv zu reagieren, zeigt eine immanente Schwäche innerhalb der Märkte."
Zudem war die Unternehmensstimmung im Euroraum erneut gesunken und auf den niedrigsten Stand im laufenden Jahr gefallen. Mahony verwies darüber hinaus auf kurz nach dem Handelsbeginn anstehende Daten zur US-Industrie sowie auf eine gedämpfte Risikofreude von Anlegern wegen der von den USA gestarteten Luftangriffe in Syrien.
Unter den Einzelwerten dürften vor allem Unternehmen hervorstechen, die Auslandsfirmen übernehmen und so ihren Steuersitz weg von Amerika verlagern wollen. Hier wollen die USA künftig härter durchgreifen. Finanzminister Jacob Lew hatte am Montag (Ortszeit) von einem "unfairen Schlupflocher", das dringend geschlossen werden müsse. Solcherlei Tricksereien im Steuersystem soll es künftig nicht mehr geben.
Die Papiere des Pharmaunternehmens AbbVie (NAS:ABBV) etwa, der den britischen Pharmakonzern Shire (ISE:SHP) (FSE:SP2A) übernehmen will, büßten vor Börsenstart rund fünf Prozent ein. Barclays-Analyst Michael Leuchten schätzt nun, dass das Risiko eines Scheiterns des Deals um 20 Prozent gestiegen sei, wie er der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte. Die Aktien des Pharmakonzerns Pfizer F:PFE (FSE:PFE), der erst im Mai die Übernahme von AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG) vorerst abgesagt hatte, gaben vor dem Börsenstart um eineinhalb Prozent nach.
Burger King F:BKW verloren ebenfalls vorbörslich rund eineinhalb Prozent. Ende August hatte die Fastfood-Kette die Übernahme der kanadischen Donut-Kette Tim Hortons und seinen Umzug in das steuergünstigere Nachbarland bekannt gegeben.
Davon abgesehen dürften die Anteilsscheine von CF Industries F:CF in den Blick rücken. Vorbörslich stiegen sie um 5,5 Prozent. Der norwegische Düngemittel-Hersteller Yara führt Fusionsgespräche mit dem US-Konkurrenten. Die Gespräche befinden sich aber noch in einem frühen Stadium.