NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Indizes dürften am Freitag mit Gewinnen starten. Starke Quartalszahlen der US-Banken JPMorgan (NYSE:JPM) und Wells Fargo sorgten bereits vor dem Börsenauftakt für gute Stimmung unter den Anlegern. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones) rund eine Dreiviertelstunde vor der Eröffnung mit plus 0,83 Prozent auf 26 360 Punkte. Damit steuert das wichtigste Börsenbarometer weltweit auf ein verringertes Wochenminus von 0,25 Prozent zu.
Bevor kurz nach dem Handelsstart von der Universität Michigan die ersten Stimmungsdaten zum Verbrauchervertrauen im Monat April veröffentlicht werden, steht der Bankensektor der USA im Fokus. Die größte der US-Banken, JPMorgan (112:JPM), legte als erstes gewichtiges Unternehmen in den Vereinigten Staaten ihren Geschäftsbericht vor und überzeugte erneut die Investoren. Alleine in den ersten drei Monaten des Jahres erzielte JPMorgan einen Überschuss von etwas mehr als neun Milliarden Dollar. Vorbörslich gewann die im Dow Jones Industrial gelistete Aktie knapp 3 Prozent.
Für das Papier von Wells Fargo (112:NOB) ging es vor dem Handelsstart um etwas mehr als 1 Prozent hoch, nachdem der Finanzdienstleister und Kreditfinanzierer im ersten Quartal ergebnisseitig besser als erwartet abgeschlossen hat. Die Zahlen von Wells Fargo seien wegen der zahlreichen Kredite, die der Konzern in den USA vergebe, mit besonderer Spannung erwartet worden, sagte Marktexperte Michael Hewson von CMC Markets UK. "Der Häusermarkt war einer der Bereiche, in dem Wells Fargo in den vergangenen zwölf Monaten zu kämpfen hatte", sagte er unter Verweis auf die Schwäche des Häusermarktes und die 2018 erstmals wieder seit langem gestiegenen Leitzinsen.
Um etwas mehr als 4 Prozent gaben die Papiere der Ölgesellschaft Chevron (112:CVX) vor dem Handelsstart nach, während die von Anadarko Petroleum (112:APC) um 31 Prozent nach oben sprangen. In einer milliardenschweren Transaktion will Chevron den US-Ölförderer übernehmen. 65 US-Dollar je Anadarko-Aktie ist Chevron bereit, auf den Tisch zu legen, womit Anadarko mit 33 Milliarden Dollar bewertet wäre. Das Angebot besteht aus einer Bar- und einer Aktienkomponente. Die bisherigen Aktionäre sollen 0,3869 Chevron-Anteile plus 16,25 Dollar auf die Hand erhalten.
Im Video-Streaming-Geschäft will nun auch der Unterhaltungsriese Disney (112:DIS) mitmischen und bringt in den USA einen eigenen Dienst zum Kampfpreis an den Start. Disney+ soll 6,99 Dollar im Monat kosten und ist damit billiger als das günstigste Abo des Rivalen Netflix. Nach dem US-Start am 12. November soll der Dienst innerhalb von zwei Jahren in den meisten wichtigen Regionen der Welt verfügbar sein. Während das Disney-Papier vor dem Börsenstart um 5,4 Prozent hochsprang, büßte das von Netflix (2:NFLX) 1,3 Prozent ein.
Auch der US-Fahrdienstvermittler Uber (NYSE:UBER) bleibt im Blick, denn die Pläne für einen der größten Börsengänge (IPO) seit Jahren nehmen immer stärker Kontur an. Das Unternehmen will seine Aktien an der New York Stock Exchange unter dem Tickerkürzel "UBER" listen lassen. Details über das genaue Datum des IPO und wieviel Geld Uber bei Anlegern einsammeln will, gab es allerdings immer noch nicht.