NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem zum Handelsstart erreichten erneuten Rekordhoch haben US-Standardwerte am Freitag zuletzt eine Verschnaufpause eineglegt. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average), der zunächst dank einiger starker Konjunkturdaten bis auf 18 557,43 Punkte nach oben geklettert war, verlor knapp 2 Stunden vor Handelsschluss 0,04 Prozent auf 18 498,95 Einheiten. Für die abgelaufene Woche zeichnet sich damit ein Plus von bald 2 Prozent ab. "Selbst wenn wir heute den Tag unverändert beenden, wäre es eine fantastische Woche", sagte ein Händler.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) kletterte am Freitag - auf dem Weg in Richtung seiner längsten Gewinnserie seit zwei Jahren - bis auf 2169,05 Punkte. Dann gab er seine Gewinne wieder ab und büßte 0,22 Prozent auf 2159,08 Zähler ein. Der Nasdaq-100-Index
In den USA hatten die Einzelhandelsumsätze im Juni überraschend stark zugelegt, und auch die Industrieproduktion war im selben Zeitraum deutlicher als erwartet gestiegen. Volkswirte sprachen von starken Daten, die den Eindruck untermauerten, dass die Wirtschaft zunehmend besser laufe. Ebenfalls bekannt gegeben wurden allerdings auch schwächere Daten. So war im Juli die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York ebenso wie die von der Universität Michigan ermittelte Laune der Verbraucher gedrückter als erwartet.
Die Aktien der Banken, die tags zuvor vom Quartalsbericht der Großbank JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) profitiert hatten, zählten nun zu den Verlierern. Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC) verloren 0,58 Prozent und Wells Fargo (NYSE:WFC) (ETR:NWT) 2,80 Prozent. Die Gewinne der beiden Institute waren im Vergleich zum Vorjahr gesunken, allerdings hatten Analysten einen noch deutlicheren Rückgang erwartet. US Bankcorp (NYSE:USB) (FSE:UB5) dagegen hatte im zweite Quartal den Gewinn je Aktie überraschend deutlich gesteigert, was dem Papier ein Plus von 0,91 Prozent bescherte.
An der Nasdaq gab der Anteilsschein von Teva Pharmaceutical (NAS:TEVA) (ETR:TEV) um 1,39 Prozent nach. Analyst Jami Rubin von Goldman Sachs (NYSE:GS) sieht kaum mehr Aufwärtspotenzial für die Aktie und stufte sie von "Buy" auf "Neutral" ab. Er verwies auf Gegenwind durch die hohe Fremdverschuldung, die die Übernahme des Generikageschäfts von Allergan (NYSE:AGN) mit sich brächte. Zudem sieht er wachsende Unsicherheiten wegen des ablaufenden Patentschutzes für das Multiple-Sklerose-Medikaments Copaxone
Die Papiere des Börsenneulings Line (NYSE:LN) büßten 3,87 Prozent ein, nachdem sie am Donnerstag in New York und an diesem Morgen in Tokio ein starkes Debüt hatten. Die Aktie des Kurzmitteilungsdienstes hatte zum New Yorker Handelsschluss um rund 25 Prozent über dem Ausgabepreis gelegen. In Tokio war die Aktie gar um 32 Prozent nach oben geschossen. Line ist der bisher größte Tech-Börsengang des Jahres.