NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen haben am Mittwoch nach einem Erholungstag schon wieder die Reißleine gezogen. Kurze Hoffnung im Handelskrieg zwischen den USA und China wich umgehend wieder den Konjunktursorgen. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) weitete sein Minus aus und stand zwei Stunden vor Schluss 2,38 Prozent tiefer bei 25 653,94 Punkten. Er steuert so wieder auf sein Tief seit Juni zu, das er vor einer Woche bei 25 440 Zählern markiert hatte.
Neue Konjunkturängste kamen vor allem wegen der Situation am Anleihemarkt und frischer Wirtschaftsdaten aus China auf. Bei US-Renten war eine Situation zu beobachten, die am Markt als Rezessionssignal gilt. Zeitweise war die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen niedriger als jene der zweijährigen Papiere. Eine Konstellation mit niedrigeren Langfrist- als Kurzfristzinsen bezeichnen Fachleute als "inverse Zinskurve". In China war die Industrieproduktion derweil im Juli auch wegen des Handelsdisputs so langsam gestiegen wie seit 2002 nicht mehr. Angesichts drohender Preissteigerungen vor dem Weihnachtsgeschäft hatte die US-Regierung zwar am Vortag die Einführung angekündigter Strafzölle verschoben, doch viele Börsianer blieben auch hier nach den Erfahrungen der vergangenen Monate skeptisch. "Wenn man sich anschaut, wie die letzten Gespräche gelaufen sind, dann gibt es wenig Anlass für Optimismus", sagte Analyst Craig Erlam vom britischen Broker Oanda.