NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat nach schwachen Konjunkturdaten ihre Vortagesverluste etwas ausgeweitet. Die wichtigsten Aktienindizes waren am Mittwoch nach einem verhaltenen Start zunächst schnell und deutlich ins Minus gedreht. Zuletzt jedoch erholten sich die Kurse wieder etwas, nachdem die Ölpreise angesichts des schwachen US-Dollar deutlich angezogen hatten. Der Ölpreisverfall hatte jüngst immer wieder Konjunktursorgen geschürt.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) fiel zuletzt um 0,33 Prozent auf 16 099,67 Punkte. Zwischenzeitlich war der US-Leitindex um bis zu 1,2 Prozent abgesackt. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) büßte 0,96 Prozent auf 1884,67 Punkte ein.
Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Mit Blick auf die Konjunktur hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA im Januar überraschend deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des ISM (Institute for Supply Management) war überraschend deutlich auf den niedrigsten Stand seit Februar gefallen. Der Index sei zwar im Expansionsbereich geblieben und das Wachstumsszenario für die US-Wirtschaft bleibe intakt, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Gleichwohl scheine die erwartete Wachstumsbeschleunigung geringer auszufallen.
Aus der Berichtssaison in den USA kamen weitere Nachrichten in den Markt. Aktien von Merck & Co (NYSE:MRK) fielen nach der Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal um rund dreieinhalb Prozent und waren damit der schwächste Wert im Dow. Die Geschäfte des Pharmakonzerns waren im Schlussquartal durchwachsen gewesen.
Die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Ölkonzernen profitierten von den wieder gestiegenen Preisen für das "schwarze Öl". So gewannen ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) und Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) jeweils rund 2 Prozent.
Yahoo (NASDAQ:YHOO) standen ebenfalls im Fokus. Der seit Jahren schwächelnde Internet-Pionier stellt sich zum Verkauf. Zugleich startet Chefin Marissa Mayer noch einen Versuch, das Steuer mit radikalen Maßnahmen herumzureißen: Für bis zu drei Milliarden Dollar sollen Firmenteile abgestoßen werden, in einem Umbau fallen rund 15 Prozent der Arbeitsplätze weg. Die Maßnahmen verwirrten aber offensichtlich mehr als dass sie beruhigten: Die Papiere sackten um mehr als 6 Prozent ab.
Die Anteilsscheine von General Motors (GM) (NYSE:GM) fielen um mehr als 4 Prozent. Der SUV- und Pickup-Boom im Heimatmarkt und starke Geschäfte in China hatten zwar bei der Opel-Mutter die Kassen klingeln lassen. Das Europageschäft bleibt aber schwierig.
Die Aktien von Chipotle Mexican Grill (NYSE:CMG) büßten mehr als 4 Prozent ein. Die Zahlen zum vierten Quartal waren Börsianern zufolge schlechter als erwartet ausgefallen. Die Fast-Food-Kette war im Vorjahr wegen Bedenken um die Hygiene ins Gerede geraten.
Gegen den Trend stiegen die Aktien von Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) um knapp 3 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hatte mit seinem Gewinn im vierten Quartal positiv überrascht.