NEW YORK (dpa-AFX) - Ein kräftiger Anstieg der Ölpreise hat den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) am Montag zeitweise über 16 700 Punkte steigen lassen. Zuletzt bröckelte das Plus allerdings wieder spürbar ab. Nach turbulenten Wochen am Ölmarkt mit starken Preisschwankungen haben sich die Ölpreise laut Analyst Angus Nicholson vom Handelshaus IG mittlerweile über der Marke von 30 Dollar je Barrel stabilisieren können. Seiner Einschätzung nach ist die Talfahrt der Ölpreise vorerst überstanden.
Rund zwei Stunden vor Handelssschluss gewann der Dow Jones in einer ansonsten durchwachsenen Nachrichtenlage 0,14 Prozent auf 16 662,47 Punkte. Für Februar deutet sich damit ein Plus von rund 1 Prozent für den US-Leitindex an. Mit einem Kursrutsch von fünfeinhalb Prozent im Januar hatte das weltweit wichtigste Börsenbarometer einen historisch schlechten Jahresstart hingelegt.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) stieg zum Wochenstart um 0,16 Prozent auf 1951,22 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Die heimischen Konjunkturdaten waren schwach ausgefallen, was zunehmend die Erwartung schürt, dass die US-Notenbank vorerst keine weiteren Zinsanhebungen planen dürfte. So hatte sich im Februar das Geschäftsklima in der wirtschaftlich bedeutenden Region Chicago überraschend deutlich eingetrübt und war sogar unter die Expansionsschwelle gefallen. Zudem war die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Januar so stark gefallen wie zuletzt Ende 2013, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten.
Beachtet wurde zudem, dass es einerseits während des Treffens der G20-Staaten keinen Durchbruch zur Ankurbelung der Weltwirtschaft gegeben hatte, dass aber andererseits die chinesische Notenbank zur konjunkturellen Stützung den Mindestreservesatz für Banken senkt. Die Mindestreserve ist eine vorgeschriebene Bankeinlage bei der Notenbank. Eine Senkung kann die Kreditvergabe erleichtern und davon würden dann auch exportabhängige Unternehmen aus den USA und Europa profitieren.
"Der Fokus in den USA richtet sich abgesehen von den Wirtschaftsdaten nun auch zunehmend auf die anstehenden Wahlen am morgigen 'Super-Dienstag'", sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. In zahlreichen US-Bundesstaaten finden am 1. März die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten statt. Bei den Vorwahlen werden die Kandidaten der Demokraten und Republikaner bestimmt. Der Präsident wird am 8. November gewählt.
Unter den Einzelwerten legten die Aktien von Caterpillar (NYSE:CAT) (XETRA:CAT1) an der Dow-Spitze um 2,03 Prozent zu, während die Papiere von Pfizer (NYSE:PFE) (XETRA:PFE) 0,86 Prozent am Index-Ende einbüßten.
Die Alibaba-Titel (NYSE:BABA) gewannen 4,88 Prozent, während die Papiere von Yahoo (NASDAQ:YHOO) (FSE:YHO) an der Nasdaq um 3,04 Prozent stiegen. Am Markt kursierten Gerüchte über die mögliche Verwendung eines Kredits von bis zu vier Milliarden US-Dollar, den die chinesische Handelsplattform aktuell aufnehmen wolle, obwohl sie Ende des Jahres noch mehr als 18 Milliarden Dollar in ihrer Kasse gehabt habe. Spekuliert wird daher, dass das Geld möglicherweise dazu verwendet werden könne, um noch bei Yahoo liegende Alibaba-Anteile zurückzukaufen. Der Wert dieser Anteile waren Ende des Jahres auf rund 30 Milliarden Dollar geschätzt worden.
Die Papiere von Valeant Pharmaceuticals (NYSE:VRX) büßten 6,94 Prozent ein. Der Pharmakonzern hatte seine Finanzziele zurückgenommen und die Vorlage seiner Jahresbilanz verschoben. Grund ist die Rückkehr des Ende 2015 wegen einer schweren Lungenentzündung vom Chefposten vorübergehend zurückgetretenen Michael Pearson (L:PSON). Valeant hatte in der vergangenen Woche einen Fehler bei der Rechnungslegung eingeräumt, der möglicherweise zur Korrektur früherer Bilanzen führen könnte. Die Papiere des kandadischen Pharmaunternehmens haben seit August, als erste Bilanzierungsvorwürfe aufkamen, mehr als zwei Drittel an Wert eingebüßt.