NEW YORK (dpa-AFX) - Nach drei Gewinnwochen in Folge ist der Wall Street am Montag etwas der Schwung ausgegangen. Von durchwachsenen Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten kamen keine Impulse für weitere Kursaufschläge.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) sank um 0,12 Prozent auf 17 194,76 Punkte. Am Freitag hatte der US-Leitindex zugelegt und das bisherige Monatsplus auf über fünfeinhalb Prozent geschraubt, nachdem im vorangegangenen Quartal der größte Verlust seit vier Jahren angefallen war.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) verlor am Montag 0,28 Prozent auf 2027,40 Punkte. Besser hielt sich der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Als kleinen Stimmungsdämpfer sahen Händler die Konjunkturentwicklung in China. Die dortige Wirtschaft war in den vergangenen drei Monaten nur noch um 6,9 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr.
Experten hatten allerdings nur mit einem Plus von 6,8 Prozent gerechnet. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, sieht im weiter rückläufigen Wirtschaftswachstum daher keine Gefahr: Von Relevanz sei vielmehr, dass die chinesische Wirtschaft im laufenden Jahr die befürchtete harte Landung umgehen könne, sagte er.
Derweil kletterte der NAHB-Index - ein von der Vereinigung der US-Wohnungsbauunternehmen erhobenes Stimmungsbarometer - um drei Punkte auf 64 Punkte und damit erneut auf ein Zehnjahreshoch. Allerdings wurde der Vormonatswert von 62 auf 61 Zähler nach unten revidiert. Werte über 50 Punkten signalisieren, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt.
Die Unternehmensberichtssaison nimmt unterdessen weiter Fahrt auf: Morgan Stanley (NYSE:MS) komplettierte schon vor dem Börsenstart den Reigen der großen US-Investmentbanken. Die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten hatten dem Wall-Street-Haus im dritten Quartal schwer zugesetzt: Unter dem Strich sackte der Überschuss um 40 Prozent ab und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten klar. Die Papiere der Investmentbank büßten daraufhin als Schlusslicht im S&P 500 5,80 Prozent ein.
In der vergangenen Woche hatte bereits Konkurrent Goldman Sachs (NYSE:GS) einen heftigen Gewinnrückgang gemeldet. Dagegen hatten die Bank of America (NYSE:BAC), JPMorgan (NYSE:JPM) und Citigroup (NYSE:C) die schwachen Geschäfte durch Kosteneinsparungen mehr als wettgemacht.
Am heutigen Montag nach Handelsende werden noch die Quartalszahlen von IBM (NYSE:IBM) erwartet. Im weiteren Wochenverlauf auf der Agenda stehen Yahoo (NASDAQ:YHOO), Ebay (NASDAQ:EBAY), Amazon (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Coca-Cola (NYSE:KO), McDonald's (NYSE:MCD), American Express (NYSE:AXP) und der als Konjunkturindikator geltende Baumaschinenhersteller Caterpillar (NYSE:CAT).
Am Markt für Geld- und Kassenautomaten bahnt sich eine milliardenschwere Übernahme an: Der US-Hersteller Diebold (NYSE:DBD) - Nummer zwei der Branche - hat am Wochenende Gespräche über den Kauf des Paderborner Konkurrenten Wincor Nixdorf (XETRA:WING) bekannt gegeben. Diebold bietet rund 1,7 Milliarden Euro oder 52,50 Euro je Aktie und damit eine satte Übernahmeprämie für die Deutschen.
Die Diebold-Titel legten um 6,20 Prozent zu. Derweil sieht der Deutschlandchef des Branchenrivalen NCR (NYSE:NCR) (FSE:NCR1) sein Unternehmen als Profiteur einer solchen Fusion. Dessen Titel stiegen um 1,23 Prozent.
Der Wert der Aktien von Weight Watchers (NYSE:WTW) verdoppelte sich zuletzt. Auslöser dafür war die Nachricht, dass die bekannte US-Talkmasterin Oprah Winfrey 10 Prozent der ausstehenden Aktien gekauft hat und in den Verwaltungsrat des Diät-Spezialisten einzieht.