WIEN (dpa-AFX) - Diverse Risiken wie die Spannungen in Nahost, der Ölpreis-Anstieg sowie Handelskonflikte sind an den Anlegern der Wiener Börse am Freitag abgeperlt. Der ATX stieg 22,01 Punkte oder 0,63 Prozent auf 3522,17 Einheiten und tendiert damit klar höher als andere europäische Indizes. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,27 Prozent, Dax (DAX)/Frankfurt -0,16 Prozent, FTSE/London +0,31 Prozent und CAC-40 (CAC 40)/Paris -0,09 Prozent.
Konjunkturseitig standen Daten aus den USA im Fokus. Dort stiegen die Importpreise weniger stark als erwartet. Unterdessen stagnierte die Stimmung der US-Verbraucher im Mai. Analysten hatten hingegen einen Rückgang erwartet. Kommende Woche dürften US-Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel größeres Interesse hervorrufen, weil die Branche als Spiegelbild des wichtigen US-Konsums gilt.
Bei den Einzelwerten präsentieren in den nächsten Handelstagen RBI (minus 0,11 Prozent), Post (plus 1,50 Prozent) und Mayr Melnhof (minus 0,32 Prozent) ihre Zahlen für das erste Quartal. FACC (minus 1,38 Prozent) öffnet seine Bücher für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18.
Neue Höhen erreichten die Aktien von Verbund mit einem Aufschlag von 2,19 Prozent auf 27,10 Euro, so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr. Auch CA Immo erreichte einen neuen Rekord bei 29,0 Euro, wenn auch nur mit einem marginalem Plus von 0,07 Prozent.
Am Ende des ATX Prime reihten sich Wienerberger (17:WBSV) mit einem Minus von 2,47 Prozent ein. Trotzdem winkt den Aktien ein Wochenplus von über drei Prozent. Die Anleger des Ziegelherstellers dürften nach starken Quartalszahlen am Dienstag Kasse gemacht haben.
Hingegen hatte die Datenvorlage zu Beginn der Woche die Aktien von Lenzing und AT&S absacken lassen. Der Faserhersteller hat für das erste Quartal 2018 den erwarteten Gewinnrückgang gemeldet. Anleger dürften die Gelegenheit zum Einstieg genutzt haben. Nun stiegen Lenzing mit 2,96 Prozent unter die Spitzenplätze des ATX Prime.
Unterdessen fielen AT&S um 2,38 Prozent auf 20,50 Euro und schlossen auf ihrem Wochentief und mit einem Wochenminus von fast neun Prozent. Der Leiterplattenhersteller hatte mit seiner Zahlenvorlage knapp die Erwartungen verfehlt.