WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag gut behauptet geschlossen. Der ATX stieg um 0,78 Punkte oder 0,03 Prozent auf 3041,73 Einheiten. Nach einem verhaltenen Frühhandel hatte die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) den heimischen Aktienmarkt wie auch die europäischen Leitbörsen am Nachmittag deutlich angetrieben. Die Notenbank hatte ihre wichtigsten Zinssätze zwar erwartungsgemäß nicht verändert, die Märkte allerdings auf baldige expansive gelpolitische Schritte eingestellt.
Speziell die Bankaktien zogen europaweit daraufhin deutlich an. Allerdings währte die Freude an den Handelsplätze nicht lange. In der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung bezeichnete EZB-Chef Mario Draghi die Gefahr einer Rezession für die Eurozone trotz hoher Konjunkturrisiken als "relativ niedrig". Der Euro wertete daraufhin auf, die Aktienmärkte in der Eurozone gaben ihre Gewinne wieder ab. Der ATX beendete den Handelstag kaum verändert zum Vortagesschluss, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 3082,77 Zähler gestiegen und damit 1,38 Prozent im Plus gelegen war. Im ATX beendeten die Bankaktien den Handelstag schließlich uneinheitlich. Während die Titel der Erste Group in Einklang mit dem Gesamtmarkt wenig verändert mit einem knappen Minus von 0,03 Prozent bei 34,20 Euro aus dem Handel gingen, legten die Anteilsscheine der BAWAG (VIE:BAWG) um 0,82 Prozent auf 36,78 Euro zu und die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) verloren 0,63 Prozent auf 22,09 Euro. Alle drei Werte hatten am Nachmittag infolge der Zinsentscheidung zunächst deutlich zugelegt. Tagessieger im Leitindex waren schließlich die Andritz-Aktien mit einem satten Kursplus von 3,89 Prozent auf 33,08 Euro. Im breiter gefassten ATX Prime stiegen die Marinomed-Titel bei geringen Umsätzen noch deutlicher um 5,85 Euro auf 99,50 Euro. Ans untere Ende der Kurstafel rutschten die Industriewerte Schoeller-Bleckmann (minus 2,14 Prozent auf 73,10 Euro) und Voestalpine (VIE:VOES) (minus 1,54 Prozent auf 24,93 Euro).