WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch nach Meldungen über eine mögliche Entspannung der Ukraine-Krise deutlich zugelegt. Der ATX F:ATX schloss 1,38 Prozent fester bei 2324,96 Punkten. Schon im Frühhandel hatten Meldungen über die Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland zu einem kleinen Kursfeuerwerk geführt. Die Meldungen wurden zwar im Tagesverlauf teilweise wieder revidiert, die Märkte werteten die Nachrichtenlage aber dennoch als Zeichen einer Entspannung im Ukraine-Konflikt.
Stark gesucht waren in Wien vor allem die beiden Bankaktien. Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) stiegen bei hohem Volumen um 6,21 Prozent auf 20,02 Euro. Die Aktie der stark in Russland engagierten Bank war zuletzt angesichts der Ukraine-Krise besonders unter die Räder geraten. Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) legten 2,06 Prozent auf 19,80 Euro zu. Knapp die Hälfte des Handelsvolumens im prime market entfiel am Mittwoch allein auf die beiden Bank-Aktien.
Gute Nachfrage gab es auch in einigen Immobilienwerten. Immofinanz F:IMO (EAV:IIA)legten 4,40 Prozent auf 2,47 Euro zu. BUWOG stiegen um 1,54 Prozent auf 15,45 Euro. Die Buwog-Aktie wird laut Beschluss des ATX-Komitees von Dienstagabend am 22. September in den Leitindex aufgenommen.
Zumtobel gewannen nach einer Analystenempfehlung 1,36 Prozent auf 16,02 Euro. Die Analysten von JPMorgan F:JPM (ETR:CMC) haben ihr Kursziel für die Aktie von 19,00 auf 20,40 erhöht. Die Empfehlung "Overweight" wurde am Tag nach der Ergebnispräsentation des Leuchtenherstellers bestätigt.
Deutlich unter Druck kamen am Mittwoch Semperit und verloren 6,18 Prozent auf 39,50 Euro. Der Gummihandschuhhersteller ruft in einem Streit mit seinem thailändischen Joint-Venture-Partner ein internationales Schiedsgericht an, wie am Dienstag nach Börsenschluss bekannt wurde. Sowohl gegen die Gruppe Sri Trang Agro Industry als auch gegen die Joint-Vernture-Gesellschaft Siam Sempermed werden Verfahren eingeleitet. Die Semperit-Aktie hatte bereits am Vortag mehr als zwei Prozent verloren.
Mit Spannung erwartet wird an den Märkten jetzt die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Aufmerksam verfolgt werden auch weiter alle Nachrichten zur Ukraine-Krise.tb