Investing.com – Kennen Sie den Ökonomen und Hedgefonds-Manager John P. Hussman? Sollten Sie, denn dieser warnte am 9. Februar 2000 davor, dass sich die Aktienmärkte auf einem Zyklushoch befinden und Investoren nur noch mit größter Vorsicht agieren sollten. Doch wie so oft fanden seine Worte keine Beachtung.
Zu groß war die Angst etwas zu verpassen und es gab auch jede Menge Experten, die überzeugend argumentierten, was dieses Mal alles anders ist und es deshalb keinen Crash gibt. Hussman schrieb damals:
"Unabhängig von der kurzfristigen Entwicklung erwarten wir, dass der S&P 500 letztlich um mehr als die Hälfte und der Nasdaq um zwei Drittel fallen wird."
Die darauffolgenden Wochen wurde dann berichtet, wie falsch Hussman doch lag, denn die Kurse stiegen immer weiter. Doch der prognostizierte Höhepunkt kam und mit ihm Verluste, welche den Prognosen von Hussman entsprachen:
"Auf den Höhepunkt der Blase folgte einige Wochen später ein Verlust von 50 % beim S&P 500 Index, ein Verlust von 78 % beim Nasdaq Composite Index und ein Verlust von 83 % beim technologielastigen Nasdaq 100 Index."
Ähnlich verhielt es sich mit der großen Finanzkrise im Jahr 2008. Denn am 15. Oktober 2007 empfahl Hussman allen Investoren dringend, ihre Risikopositionen zu prüfen, weil die Risiken mittlerweile die Chance auf eine schmale Rendite bei Weitem übersteigen. Und erneut hatte Hussman den richtigen Riecher.
Warum das alles wichtig ist? Weil Hussman in seinem neuesten Juli 2024 Beitrag abermals davon spricht, dass die Renditen ihren Höhepunkt erreicht haben und man sich besser auf eine große Marktbereinigung vorbereiten sollte.
Das Verhältnis der Marktkapitalisierung zur Bruttowertschöpfung hat Niveaus erreicht, die über denen von 1929, 2000 und 2007 liegen – ein besorgniserregendes Signal. Damit befinden sich die Märkte in einer sehr gefährlichen Phase, die immer das gleiche Ergebnis hatte, den Kollaps. Hussman schreibt:
"Es ist offensichtlich: Während spekulativer Phasen ignorieren Anleger zunehmend die Bewertungen, bis diese am Höhepunkt einer Blase völlig irrelevant werden. Stattdessen dominiert eine blinde, preisunempfindliche Spekulation, die den Begriff „Investieren“ geradezu lächerlich erscheinen lässt. Die traurige Wahrheit: Marktteilnehmer vergessen komplett die fundamentalen Zusammenhänge zwischen Bewertungen, Cashflows und tatsächlichen Renditen."
Was Anleger in Anbetracht stark steigender Aktienkurse gern vergessen, ist, dass die Kurse im Kern auf Renditen beruhen und am Ende einer Rallye, wenn die Spekulationsphase vorüber ist, sich die Bewertungen immer wieder den echten Renditen annähern. Doch aktuell sind die Kurse weit von dem entfernt, was der Realität entspricht. Hussman schreibt:
"Das Problem ist, dass selbst die Bewertungen auf dem Tief von 2020, obwohl sie immer noch weit über den historischen Normen lagen, nur 54 % des aktuellen Niveaus betrugen. Wenn der S&P 500 in einem Jahrzehnt dasselbe Bewertungsniveau erreichen würde, würden die durchschnittlichen jährlichen Gesamterträge um den jährlichen Rückgang der Bewertungen sinken. Die geschätzte durchschnittliche nominale Gesamtrendite in den kommenden 10 Jahren würde dann -0,4 % jährlich betragen."
Was Hussman damit meint, ist, dass die Aktienmärkte auf den aktuellen Niveaus keine echten Renditen mehr abwerfen und weitere Gewinne nur noch darauf beruhen, dass der Strom der Dummen nicht abbricht, die überbewertete Aktien kaufen. Und immer wenn das passiert, wird es zwangsläufig zu einer umfassenden Abwertung kommen. Auch dann, wenn von Zentralbanken und Bankenriesen das übliche: "Aber dieses Mal ist alles anders!", zu hören ist.
Dies sollte ein Weckruf für alle Anleger sein, die bisher, wenn auch erfolgreich, auf mittlerweile stark überbewertete Aktien gesetzt haben. Denn das Risiko, die Buchgewinne wieder zu verlieren, nimmt kontinuierlich zu, wenn man an diesen Aktien festhält.
Investoren, die den Markt auch weiterhin schlagen wollen, müssen sich auf Aktien konzentrieren, die unterbewertet sind. Wer sich nicht selbst täglich mit dem Research auseinandersetzen möchte, der kann die 6 InvestingPro ProPicks-Strategien nutzen. Denn jeden Monat findet eine Neubewertung statt und es werden die Aktien ausgewählt, die das größte Potenzial haben, den Markt zu schlagen.
Am 1. Juli nahm die KI von Investing in das Tech Stars Portfolio einige neue Aktien auf. Zwei davon sind Manhattan Associates (NASDAQ:MANH) und Enphase Energy (NASDAQ:ENPH), die am 24. Juli entgegen dem allgemeinen Abwärtstrend um 10,54 % und 12,80 % zulegten.
Genau das ist der Grund, warum die 6 KI-Strategien von Investing so erfolgreich sind:
- Tech Stars : +77 %
- S&P 500 Samurai : +32,9 %
- Value Vault : +31,6 %
- Dow Detectives : +20 %
- Mid Cap Marvels : +18,5 %
Seit Anfang 2013 sehen die Ergebnisse sogar noch beeindruckender aus:
- Tech Stars : +1900 %
- S&P 500 Samurai : +1095 %
- Value Vault : +932 %
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Zeit für eine neue Strategie
Die aktuellen Entwicklungen signalisieren, dass eine „Rotation“ stattfindet – weg von den Megacaps des Technologiesektors hin zu kleineren Unternehmen und anderen Branchen. Die Berichtssaison für das zweite Quartal bestätigt diese Tendenz: Die einst übermächtigen Tech-Giganten sind nicht mehr die alleinigen Zugpferde des Marktes. Dies eröffnet Chancen, aber auch Herausforderungen für Anleger.
Wer den Markt weiterhin schlagen will, muss sich von der bisherigen Strategie verabschieden und bereit sein, in schwierigeren Zeiten auf die Jagd nach Outperformern zu gehen. Dies bedeutet, dass Anleger eine breitere Palette von Aktien beobachten und tiefer in die Analyse gehen müssen. Es reicht nicht mehr aus, auf bewährte Namen zu setzen – es bedarf solider Fähigkeiten in der Fundamentalanalyse und umfangreicher, zuverlässiger historischer Finanzdaten.
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