Investing.com - Dem Wall Street Journal zufolge wollen die chinesischen Regulierungsbehörden ihren regulatorischen Crackdown gegen die hiesigen Technologie-Giganten aufgrund der drastischen Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft einstellen.
Wie das WSJ berichtet, soll Chinas oberste Internet-Behörde bald Gespräche mit den Technologiekonzernen des Landes führen, bei denen eine Lockerung des Regulierungsdrucks auf den Internet-Sektor erreicht werden soll. Dies käme einem Eingeständnis der Regierung gleich, dass ihre strengen regulatorischen Rahmenbedingungen angesichts der düsteren Wirtschaftsaussichten eine Belastung für den Privatsektor darstellen.
Für die in den USA gelisteten chinesischen Aktien ging es nach diesem Bericht steil bergauf. Alibaba (NYSE:BABA) ist um über 10 % gestiegen, Bilibili (NASDAQ:BILI) hat um 13,7 % zugelegt, während Pinduoduo (NASDAQ:PDD) um 14 % im Plus notiert. Für JD.com (NASDAQ:JD) geht es um knapp 8 % nach oben, Baidu (NASDAQ:BIDU) steht 6,2 % höher.
Angeblich wollen die Behörden einige der neuen Regelungen zur Begrenzung der Zeit, die Jugendliche mit der Nutzung mobiler Apps verbringen, zunächst nicht umzusetzen. In dem Bericht heißt es auch, dass die Regierung von einigen Tech-Giganten verlangen könnte, dass sie dem Staat 1 % ihrer Unternehmensanteile übertragen und der Regierung ein Mitspracherecht bei Unternehmensentscheidungen einräumen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Peking vergleichbare Maßnahmen zur Regulierung seiner Internet-Unternehmen ergreift, so gesehen bei der TikTok-Mutter ByteDance und Weibo. Derartige Maßnahmen erwägt die Regierung nun auch für andere Tech-Unternehmen wie Tencent (HK:0700) (OTC:TCEHY) und Meituan (OTC:MPNGY).
Eine mögliche Lockerung des Regulierungsdrucks auf dem bevorstehenden Treffen wäre ein Zeichen dafür, wie wichtig der chinesischen Regierung die wirtschaftliche Stabilität in einer Phase der Wachstumsverlangsamung ist.
Ein Stopp der Regulierungskampagne zur Unterstützung der Tech-Giganten des Landes würde den Druck auf die chinesische Wirtschaft verringern, nachdem viele Ökonomen ein langsameres Wachstum in diesem Jahr aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante vorausgesagt hatten, die zu breit angelegten Lockdowns geführt hat.
Auf der letzten Sitzung des Politbüros am Freitag sagten der chinesische Staatschef Xi Jinping und andere Vertreter der Kommunistischen Partei, dass sie den Crackdown gegen Internet-Unternehmen in China beenden würden, ohne jedoch einen konkreten Zeitplan zu nennen.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua versprach das Politbüro, eine "gesunde Entwicklung" der Internet-Ökonomie zu fördern und "spezifische Maßnahmen" zur Unterstützung dieses Sektors zu ergreifen.
"Kurz gesagt, das heutige Treffen des Politbüros zielt darauf ab, dem Markt zu versichern, dass die Regulierungskampagne, die Ende 2020 begann, nun abgeschlossen ist", zitierte CNN die Analysten von Macquarie Capital am Freitag.
Hinweis: Sie sind auf der Suche nach interessanten Aktien für Ihr Portfolio? Dann ist InvestingPro genau das Richtige für Sie. Neben exklusiven Daten zu einer Vielzahl nationaler und internationaler Aktien können Sie anhand zahlreicher quantitativer Modelle ganz einfach den Fair Value Ihrer Lieblings-Aktien berechnen. Jetzt sieben Tage kostenlos testen.