Hinter der Aktie von Alibaba (WKN: A117ME) steckt eigentlich eine trendstarke Wachstumsgeschichte. Mit E-Commerce, der Cloud und den digitalen Zahlungsdienstleistungen verstecken sich hier schon heute drei gigantische, wachstumsstarke Megatrends. Weitere könnten folgen, Alibaba hat schließlich noch eine Menge vor.
Trotzdem ist die Aktie nicht risikolos. Mit Blick auf den verschobenen Börsengang von Ant Financial können wir sehen, dass insbesondere die Politik eine größere Baustelle ist, die zu Belastungen führen kann. Das sollten Foolishe Investoren bei einer Beteiligung stets bedenken.
Der Handelskonflikt ist in den letzten Wochen und Monaten eigentlich in den Hintergrund gerückt, könnte allerdings wieder entfachen. Es zeigt sich: Auch unter Biden werden die restriktiven Maßnahmen nicht direkt der Vergangenheit angehören. Aber es könnte sich trotzdem die Aussicht auf Verbesserung bei diesem Thema andeuten.
Alibaba-Aktie (NYSE:BABA): Bleibt Biden ein Hardliner Wer gehofft hat, dass der Handelskonflikt zwischen China und den USA unter Biden direkt vom Tisch ist, der wird möglicherweise enttäuscht. Aber mal im Ernst: Eine direkte Kehrtwende und ein Kleinbeigeben, damit haben wohl die wenigsten Investoren gerechnet, oder?
Im Rahmen eines Interviews mit der New York Times hat sich Biden jedenfalls dahin gehend geäußert, dass man am Handelskonflikt vorerst festhalten wolle. Das bestehende Abkommen zwischen China und den USA würde auf den Prüfstand gestellt werden, und anschließend würde unter anderem mit Europa eine Strategie für eine Lösungsfindung entwickelt. Das klingt diplomatisch und kompromissbereit, aber dazu später mehr.
Ein Dorn im Auge ist Biden außerdem der Diebstahl von Patenten, Technologietransfer und sonstige Geschäftspraktiken, die mit China in Verbindung gebracht werden. Zugegebenermaßen sind solche Kritiken alles andere als neu und nicht erst im Handelskonflikt aufgetaucht. Es könnte sich daher abzeichnen, dass auch mit Biden der Handelskonflikt ein Thema bleiben wird.
Was bedeutet das für die Alibaba-Aktie? Aber bleiben wir bei der Alibaba-Aktie und den Auswirkungen dieser News. Grundsätzlich sollten Foolishe Investoren die Bälle zunächst flach halten. Operativ spielt sich ein großer Teil weiterhin im Kernmarkt China ab. Im Reich der Mitte gibt es noch reichlich Marktwachstum, ebenso in anderen asiatischen und europäischen Märkten. Das zeigt, dass die Auswirkungen des Handelskonflikts zunächst begrenzt sein könnten. Aber beim Thema der Internationalisierung und Expansion dürfte der Handelskrieg mittel- bis langfristig doch Relevanz besitzen.
Die guten Neuigkeiten sind dabei, dass Biden augenscheinlich nicht so sehr auf Konfrontation setzt wie Donald Trump. Möglicherweise wird der künftige US-Präsident diplomatischer und konsensorientierter. Das könnte eine Einigung mittelfristig ermöglichen. Selbst wenn die Verhandlungen zäh und hart werden.
Für die Alibaba-Aktie könnten die Aussichten auf einen neuen US-Präsidenten Biden daher potenziell bessere Nachrichten sein, ebensoe für die gesamte chinesische und US-amerikanische Wirtschaft, die hier mit drinstecken. Diplomatie könnte in den nächsten vier Jahren jedenfalls mehr an der Tagesordnung sein.
Nicht alles ist Gold, was glänzt, aber … Es hat sich abgezeichnet, dass auch Biden natürlich ein wenig auf America-First setzt. Das Thema zieht und bringt Sympathie. Zudem ist Biden der Präsident der USA. Auf ein Wunder bei solchen Konflikten brauchen wir daher nicht zu hoffen. Aber eben auf Diplomatie.
Das ist die Quintessenz, weshalb Investoren positiv gestimmt sein können. Unter Biden zeichnet sich jedenfalls mehr Diplomatie und das Festhalten an Beschlüssen ab. Das ist nicht nur die Hoffnung, die die Alibaba-Aktie derzeit besitzt.
Vincent besitzt Aktien von Alibaba. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd..
Motley Fool Deutschland 2020