Wer breit auf Aktien setzt, konnte in der vergangenen Dekade kaum etwas falsch machen. Die Finanzkrise 2008 machte es möglich, die Zentralbanken lockerten ihre Geldpolitik, Fremdkapital wurde günstig und Wachstumswerte schossen in den Himmel.
Aber am 24. Februar 2022 schwang das Pendel um
Seit Putin die Ukraine mit Krieg überzieht, sind es vor allem Rohstoffe und klassische Energie-Titel, die noch für wachsende Vermögen sorgen können. Alle anderen Assets verlieren auf breiter Front. Und wer genauer hinschaut, der erkennt, dass sich der Wind bereits seit einigen Jahren dreht. Seit dem 27. November 2017 holte etwa der Bloomberg Equal-weight Commodity ex-Agriculture ETF (WKN: ETF090) von Lyxor 97,4 % Rendite für seine Investoren heraus (Stand aller Daten: 9. November 2022). Die großen Aktienindizes können spätestens seit dem Frühjahr 2021 nicht mehr dagegen anstinken. Der S&P 500 kommt im gleichen Zeitraum auf ein Plus von 46 % und der Dax legte gerade einmal um 3 % zu. Selbst Gold, der vermeintlich sichere Hafen in jeder Krise, liegt mit +16,9 % deutlich hinter dem Rohstoff-ETF zurück.Für viele Anleger ist dies durchaus ein Problem. Denn sichere Häfen sind ab sofort wichtiger denn je. Frei nach Aristoteles: Struktur bedingt Konjunktur bedingt Cashflows. Und der größte Strukturbruch war mit Sicherheit der 24. Februar 2022. Seitdem nimmt die Eskalation nahezu tagtäglich zu. Ein großes Risiko liegt darin, dass die Kontrolle über politische Prozesse verloren geht, ähnlich wie 1914. Was heißt das auf der wirtschaftspolitischen Ebene?
In Asien gibt es viel Potenzial nach vorn
Ganz klar: Ohne Energie geht nichts. Die diversen Dilemmata schlagen sich auf die Konjunkturdaten durch. Das Potenzial für eine multilaterale Welt ist enorm. Für viele Schwellenländer ergeben sich neue Chancen. Fatal für Europa und Deutschland: Sie orientieren sich dabei eher an Asien als am Westen. Der asiatische Markt ist der Impulsgeber für die weltweite Wachstumsdynamik. 88 % der Weltbevölkerung verantworten hier 66 % der globalen Wirtschaftsleistung. Zum Vergleich: 1980 waren es noch 20 % Anteil an der Weltwirtschaft. Und was heißt das für uns Anleger?2023 gehören nicht nur Aktien ins Portfolio
Auf das Feld der Rohstoffe zu setzen, ergibt angesichts der komplexer werdenden Krisenlage Sinn. Wer dabei in einzelne Assets investieren will, muss allerdings viele Faktoren im Blick behalten – von der Konjunktur und der Geldpolitik über Details wie Abbaubedingungen und Produktionspreise bis hin zu Umweltvorschriften. Zudem lassen technische Entwicklungen wie die E-Mobilität bei einigen Rohstoffen die Nachfrage einbrechen und bei anderen steigen. Selbst Experten tun sich hier schwer, weshalb ich lieber in den breiten Rohstoffkorb von Lyxor investiere. Wichtig: Agrarrohstoffe sind hier aus ethischen Gründen ausgeklammert.Der ETF bildet den Bloomberg Energy and Metals Equal Weighted Total (EPA:TTEF) Return als Referenzindex nach und soll seinen Anlegern eine entsprechende Rendite zukommen lassen. Dieser Bloomberg-Index spiegelt die Wertentwicklung von zwölf Rohstoffen in den Bereichen Energie, Edel- und Industriemetalle wider, die durch Terminkontrakte abgebildet werden. Damit kann er aus meiner Sicht eine wichtige Rolle im Anlagemix für 2023 spielen.
Der Artikel Alles auf Aktien? Nein, so ergänze ich mein Portfolio für 2023 ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Henning Lindhoff besitzt Anteile am Lyxor Bloomberg Equal-weight Commodity ex-Agriculture ETF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
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