Von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Mittwoch erholt, bleibt aber in seinem jüngsten Abwärtstrend. Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft legte am Mittwoch ein Sicherheitsnetz unter Gold.
Bis 17:30 Uhr verteuerten sich die an der Comex gehandelten Gold-Futures um 0,4% auf 1.551,20 Dollar je Feinunze. Spot Gold gewann 0,3% auf 1.550,99 Dollar pro Unze.
Das Kaufargument für Edelmetalle hat sich nach der Panik über einen militärischen Konflikt zwischen den USA und dem Iran zwar abgeschwächt, aber der Goldpreis liegt immer noch gut 70 bis 80 Dollar oberhalb der Range von Ende 2019.
Eine neue Anleiheauktion brachte in Spanien eine rekordverdächtig hohe Nachfrage nach jeder Euro-Staatsanleihe, während eine 30-jährige Anleihe aus Italien am Mittwoch über 44 Milliarden Euro in die Kassen des Landes spülte - trotz des latenten Risikos, dass Italien bis zur Fälligkeit der Anleihe nicht mehr die gleiche Währung wie Deutschland haben könnte. Deutschland verzeichnete 2019 erneut einen großen Staatsüberschuss in Höhe von 1,9% des Bruttoinlandsprodukts, wie die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zeigen. Der Kontrast zum Profil der italienischen Staatsverschuldung könnte kaum größer sein.
Die Renditen von Staatsanleihen rutschten am Mittwoch in ganz Europa und in den USA ab, weil schwache deutsche BIP-Daten, noch schwächere Inflationsdaten aus Großbritannien und leicht unter den Erwartungen liegende Erzeugerpreise aus den USA ein düsteres Konjunkturbild zeichneten.
Wenn Gold vor einem so günstigen Hintergrund nicht stärker zulegt, könnte es daran liegen, dass die Endkäufer immer noch zögern, auf einem weiterhin erhöhten Niveau zu kaufen.
In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht sagte das World Gold Council, dass die Käufe der Zentralbanken geringer ausfallen dürfen als in den letzten Quartalen (diese waren seit Juni letzten Jahres zurückgegangen), obwohl man immer noch erwartet, dass die Käufe "robust" sein werden.
Darüber hinaus leidet die Endnachfrage der Schmuckkäufer in Indien unter der Erhöhung der Goldeinfuhrzölle.
"Insgesamt glauben wir, dass die Stimmung der Verbraucher und des Goldhandels bis 2020 schwach bleiben könnte", so das WGC.
Am Mittwoch legte der Silber-Future um 1,2% auf 17,96 Dollar je Unze zu, während der Platin-Future um 3,3% auf ein Zweijahreshoch von 1.019,80 Dollar gestiegen ist.
Die Kupfer-Futures verloren 0,5% auf 2,86 Dollar pro Pfund.