Investing.com - Die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) steht wohl kurz davor, eine erwartungsgeladene Kartellklage gegen den Giganten des E-Commerce, Amazon (NASDAQ:AMZN), fertigzustellen. Es geht um nicht weniger als die mögliche Zerschlagung bestimmter Teile dieses gewaltigen Unternehmens.
Laut Insiderinformationen von Politico führt die FTC derzeit Ermittlungen auf verschiedenen Fronten gegen Amazon durch. Sollte die Klage Erfolg haben, wäre dies einer der entschiedensten und öffentlichkeitswirksamsten Schritte der Biden-Administration, um die übermäßige Marktmacht der Tech-Giganten einzudämmen.
Die Amazon-Aktie ist am Mittwoch im Handelsverlauf an der Wall Street um über 2 % gefallen – ein klares Zeichen dafür, dass die Investoren die drohende Klage ernst nehmen.
Die Klage wird voraussichtlich im August eingereicht und wird sich womöglich mit verschiedenen Geschäftspraktiken von Amazon auseinandersetzen. Die Möglichkeiten reichen von Wettbewerbsverzerrungen bis hin zu unfairen Handelspraktiken.
Politico geht sogar noch weiter und prognostiziert, dass ein erfolgreicher Ausgang der Klage zu einer beispiellosen gerichtlich angeordneten Umstrukturierung des 1,3 Billionen Dollar schweren Unternehmens führen könnte. Das Schicksal der FTC-Vorsitzenden Lina Khan könnte dabei auf dem Spiel stehen – eine Schlacht um Macht und Einfluss.
Die FTC hat zwar einige Geschäftspraktiken von Amazon ins Visier genommen, aber die genauen Details der Klage sind noch unter Verschluss. Bis zur letzten Minute könnten noch Änderungen vorgenommen werden, da die Behörde sicherstellen will, dass ihre Argumente und Beweise wasserdicht sind.
Es wird erwartet, dass sich die Beschwerde gegen Amazon Prime richtet, das Vorzeigeprodukt des Unternehmens. Die FTC wird vermutlich gegen Amazons Regeln vorgehen, die angeblich niedrigere Preise auf konkurrierenden Websites verhindern, und gegen die Richtlinien, die Händler zwingen, Amazons eigene Logistik- und Werbedienstleistungen zu nutzen. Hierbei geht es um Fragen der Marktdominanz und potenziellen Missbrauch von Macht.