PARIS (dpa-AFX) - Nach der starken Kursentwicklung der Metro-Aktien (XETRA:MEOG) in den vergangenen Monaten hat die französische Großbank Societe Generale (PARIS:SOGN) (SocGen) dem Optimismus der Anleger am Dienstag einen Dämpfer verpasst. Die Risiken für die Profitabilität des Russland-Geschäfts des Handelskonzerns würden unterschätzt und der Optimismus mit Blick auf Media-Saturn erscheine übertrieben, schrieb Analyst Arnaud Joly in einer Studie.
Der Experte hob zwar das Kursziel um 3 auf 28 Euro an, um der gestiegenen Bewertung der Branche Rechnung zu tragen. Damit sieht er allerdings beim aktuellen Kurs von 34 Euro ein Risiko von annähernd 18 Prozent und stufte die Papiere nach ihrem zuletzt starken Lauf von "Halten" auf "Verkaufen" ab. Im bisherigen Jahresverlauf liegen die Metro-Aktien gut 34 Prozent vorn, womit sie zu den größten Gewinnern im Index der mittelgroßen Werte, dem MDax (MDAX), zählen.
Der russische Lebensmittelmarkt ist Joly zufolge 2014 der weltweit profitabelste gewesen. Allerdings könnte es angesichts des Rückgangs des frei verfügbaren Einkommens der Konsumenten in dem Land zu einem härteren Preiskampf kommen. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit:Marge) der Großhandelssparte Cash & Carry in Russland dürfte fallen.
Insgesamt ist das Russland-Geschäft das Sorgenkind der Metro. Vor allem der schwache Rubel hinterlässt tiefe Spuren. Zudem leidet die russische Wirtschaft unter dem Ölpreis-Verfall der vergangenen Monate und den westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Den im vergangenen Jahr angekündigten Teilbörsengang der Großhandelssparte Cash & Carry in Russland hat der Konzern angesichts der politischen Lage auf unbestimmte Zeit verschoben.
Mit Blick auf die Metro-Tochter Media-Saturn sieht Analyst Joly zwar in puncto Umsatz und Margen ermutigende Signale. Allerdings stehe der Elektrofachhändler etwa bei der weiteren Entwicklung des Online-Vertriebs und der Rationalisierung der Kostenstruktur des Filialnetzes vor Herausforderungen.