Investing.com - Europäische Aktienkurse fallen am Donnerstag, angeführt von starken Verlusten im Finanz- und Bergbausektor. Der Ausverkauf an den globalen Bondmärkten dauert derweil an.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,90 Prozent, CAC 40 zog sich ebenfalls um 0,90 Prozent zurück und der DAX rutschte um 0,65 Prozent ab.
Die Märkte reagieren nervös angesichts des anhaltenden Ausverkaufs an den weltweiten Anleihemärkten. Deutsche 10-jährige Bundesanleihen stiegen erneut an und verringerten die Lücke zu ihren US-Gegenstücken.
Offizielle Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat wurden kaum zur Kenntnis genommen. Angaben der Behörde zufolge wuchs das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone in den drei Monaten des Jahres um 0,4 Prozent. Der Wert ist eine Verbesserung gegenüber den 0,3 Prozent des Vorquartals, bleibt jedoch hinter den Erwartungen von 0,5 Prozent zurück.
Im Jahresvergleich wuchs das BIP des Währungsblocks um 1,0 Prozent. Im Vorquartal wurden 0,9 Prozent festgestellt. Wirtschaftswissenschaftler hatten einen Anstieg von 1,1 Prozent erwartet.
Finanzwerte handeln niedriger. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) rutschten um 0,52 bzw. 0,79 Prozent ab, Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) zogen sich um 0,59 bzw. 1,21 Prozent zurück.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verloren 0,76 bzw. 1,03 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) stürzten um 0,44 bzw. 0,66 Prozent ab.
Telefonica (MADRID:TEF) brach um 1,92 Prozent ein. Zuvor meldete das zweitgrößte Telekommunikationsunternehmen Europas unter den Erwartungen der Analysten liegende Umsatzerlöse für das erste Quartal.
In London fällt der rohstofflastige FTSE 100 um 0,72 Prozent aufgrund von empfindlichen Verlusten im Bergbausektor.
Fresnillo (LONDON:FRES) rutschte um 0,80 Prozent und Rio Tinto (LONDON:RIO) gar um 1,85 Prozent ab, die Rivalen Bhp Billiton (LONDON:BLT) und Anglo American (LONDON:AAL) stürzten um 2,07 bzw. 2,34 Prozent ab.
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Barclays (LONDON:BARC) und Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) fielen um 0,44 bzw. um 0,48 Prozent, HSBC Holdings (LONDON:HSBA) zog sich um 0,91 Prozent zurück. Lloyds Banking (LONDON:LLOY) jedoch entwickelte sich überdurchschnittlich und stieg um 0,02 Prozent.
Mondi (LONDON:MNDI) befand sich erneut unter den Tagesgewinnern, Aktien des Papierherstellers stiegen nach der Bekanntgabe eines 29-prozentigen Anstiegs der Betriebsergebnisse für das erste Quartal um 1,24 Prozent an. Das positive Ergebnis ist vor allem auf steigende Verkaufszahlen und niedrigere Kosten an seinem Hauptmarkt in Europa zurückzuführen.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,02 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,01 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,09 Prozent erwartet.
Die USA veröffentlichen im Laufe des Tages Berichte zu Erzeugerpreisen und Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.