Düsseldorf, 20. Apr (Reuters) - Der Großhändler Metro (DE:CECG) B4B.DE muss seine Jahresziele zusammenstreichen, weil viele Regierungen in Europa in der Corona-Krise die Einschränkungen des öffentlichen Lebens länger beibehalten als von den Düsseldorfern erwartet. Der Konzern, der viele Kunden aus der Gastronomie und Hotellerie mit Lebensmitteln versorgt, erwartet nun für das Geschäftsjahr 2020/21 einen Rückgang des Gesamtumsatzes und des flächenbereinigten Umsatzes von drei bis sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie er am Dienstag mitteilte. Bislang hatte der Vorstand mit einem leichten Minus gerechnet. Der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) werde voraussichtlich um 50 bis 175 Millionen Euro schrumpfen - und nicht nur um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Damit macht Metro auch vor dem Chefwechsel im Mai reinen Tisch. Dann soll der ehemalige Würth-Manager Steffen Greubel an die Konzernspitze rücken.
Die bisherigen Jahresziele hatte noch der alte Chef Olaf Koch vorgestellt, der zum Jahreswechsel ausschied. Metro hatte indes deutlich gemacht, dass diese von Lockerungen des Lockdowns abhingen. Die behördlich verordnete vorübergehende Schließung von Restaurants und die Flaute im Tourismus in vielen europäischen Ländern hatte auch Metro empfindlich getroffen. Im ersten Halbjahr 2020/21 ging der Umsatz in lokalen Währungen Metro zufolge nach vorläufigen Zahlen um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Das bereinigte Ebitda schrumpfte auf rund 490 Millionen Euro. Diese Entwicklung entspreche den Erwartungen, betonte Metro. Lockerungen für zentrale Metro-Kunden würden nun aber voraussichtlich erst im Juni und nicht mehr im April erwartet. Dann werde es aber eine schnelle Erholung geben.