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Anleger kritisieren Personalunion von VW- und Porsche-Spitze

Veröffentlicht am 29.06.2016, 14:26
© Reuters. The logo of German carmaker Porsche is seen on a Porsche center in Niederwangen
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Stuttgart (Reuters) - Angesichts des milliardenteuren Dieselskandals bei Volkswagen (DE:VOWG) haben Kleinaktionäre ein Ende der Personalunion zwischen dem Wolfsburger Konzern und seinem Großaktionär Porsche (DE:PSHG_p) SE gefordert.

Da VW-Chef Matthias Müller und der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch zugleich im Vorstand der Holding Porsche sitzen, werde der Autokonzern vom Großaktionär nicht effektiv überwacht, kritisierte Franz Wagner von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) am Mittwoch auf der Hauptversammlung der Porsche SE in Stuttgart. "Mir ist keine Unternehmensgruppe bekannt, wo es eine derartige Verflechtung und Überschneidung gibt, und ich halte sie im Hinblick auf das Aktiengesetz für sehr problematisch", sagte Wagner.

Vor knapp zehn Jahren, als die Fusion von Volkswagen und Porsche im Raum gestanden habe, seien die Doppelbesetzungen normal gewesen, ergänzte der SdK-Vertreter. Die Unternehmen seien aber bis heute getrennt, deshalb müsse die "völlig eigenartige Struktur" überdacht werden. Von 2009 bis 2015 war der damalige VW-Vorstandschef Martin Winterkorn zugleich Vorstandsvorsitzender der Porsche SE. Neben VW-Chef Müller sitzt jetzt auch VW-Chefjustiziar Manfred Döss im Vorstand der von den Familien Porsche und Piech kontrollierten Holding, die eine Mehrheit von gut 52 Prozent an Volkswagen hält. Damit kontrolliere aber die Beteiligung ihren Hauptaktionär statt umgekehrt, kritisierte Wagner. "Sorgen Sie dafür, dass bei Porsche neue Leute diesen Aufräumungsprozess überwachen", forderte er. "Wir haben es mit einem Gekungel zu tun, das von Aktionären auf keinen Fall unterstützt werden kann", sagte auch Kleinaktionärin Martina Schütz.

PIECH FEHLT

© Reuters. The logo of German carmaker Porsche is seen on a Porsche center in Niederwangen

Anträge der Porsche-Aktionäre, Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche SE die Entlastung zu verweigern, hatten allerdings keinerlei Erfolgsaussichten. Denn die Kleinaktionäre halten ohnehin nur stimmrechtslose Vorzugsaktien, während die Stammaktien vollständig in der Hand der Eignerfamilien Porsche und Piech sind. "Die Porsche SE nimmt ihre Aktionärsrechte verantwortungsvoll wahr und wird dies auch weiterhin tun", sagte Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche. Dieser ist der Repräsentant der Familie, seit der mächtige Firmenpatriarch Ferdinand Piech sich im vergangenen Jahr nach einem verlorenen Machtkampf gegen Winterkorn zurückgezogen hatte. Piech sitzt noch im Aufsichtsrat der Porsche SE, blieb dem Aktionärstreffen aber fern. Grund sei ein "unvorhergesehener Terminkonflikt", erklärte dessen Cousin Porsche. Tags zuvor nahm Piech jedoch Unternehmenskreisen zufolge noch an der Aufsichtsratssitzung der Holding in Stuttgart teil.

Auch die Aufforderung von Vorzugsaktionären, angesichts des vom Dieselskandal verursachten Verlustes den Wolfsburger Konzern auf Schadensersatz zu verklagen, wies die Holding zurück. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen den früheren VW-Chef Winterkorn wegen Marktmanipulation hätten keine neuen Erkenntnisse über Pflichtverletzungen ergeben, erklärte Rechtsvorstand Döss. Vielmehr hebe die Staatsanwaltschaft hervor, dass für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung gelte. "Insofern plant die Porsche SE keine Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen im Zusammenhang mit der Dieselthematik an die Volkswagen AG", ergänzte Döss.

Der Hauptaktionär glaubt trotz der großen Belastung durch den Dieselskandal weiter an die Ertragskraft des größten europäischen Autokonzerns. "Wir sind fest davon überzeugt, dass der Volkswagen-Konzern über ein langfristiges Wertsteigerungspotenzial verfügt", sagte Porsche-Vorstands- und Finanzchef Pötsch.

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