LONDON/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der staatlich gestützte niederländische Finanzkonzern ING wird sein Onlinebanking in Großbritannien los. Die britische Großbank Barclays wolle das Geschäft mit den 1,5 Millionen Kunden übernehmen, teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Einen Kaufpreis nannten sie nicht. ING nimmt für den Verkauf der zuletzt von Analysten als praktisch wertlos eingestuften Sparte einen Verlust von 320 Millionen Euro in Kauf. Auf der anderen Seite entlastet die Trennung die ING-Bilanz um Risikopapiere in Höhe von 330 Millionen Euro. Das Geschäft soll im zweiten Quartal 2013 abgeschlossen sein.
Barclays rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die neuen Geschäftsteile gleich zum Gewinn beitragen werden. Sie passten gut in das Privatkundengeschäft des Konzerns, erklärte das Unternehmen. Es übernimmt dadurch mit einem Schlag insgesamt 10,9 Milliarden britische Pfund (13,5 Mrd Euro) an Kundeneinlagen und 5,6 Milliarden Pfund an Immobilienkrediten. Bei der ING stand die Sparte mit ihren 750 Beschäftigten zuletzt Analysten zufolge für Verluste. Der Konzern verwies auf den harten Wettbewerb auf der Insel. Die ING hatte es dort mit ihrer 2003 gegründeten Direktbank schwer.
Die Niederländer hatten Anfang August die Onlinebanking-Sparten in Großbritannien und Kanada zum Verkauf gestellt. Für die erfolgreiche kanadische Tochter fand sich mit der Scotiabank schon wenige Wochen später ein Käufer, der dafür 3,1 Milliarden kanadische Dollar (2,5 Mrd Euro) zahlt.
Der niederländische Staat hatte die ING in der Finanzkrise mit insgesamt 10 Milliarden Euro stützen müssen. Bisher sind 7 Milliarden Euro zurückgeflossen zuzüglich 2 Milliarden Euro an Zinsen. Um von der EU die Genehmigung für die Rettungsaktion zu erhalten, hatte sich die ING zum Verkauf von Firmenteilen verpflichten müssen. So muss der Konzern sich von seinem Versicherungsgeschäft trennen. Medienberichten zufolge laufen dazu zahlreiche Verhandlungen in Asien.
Bereits vor gut einem Jahr hatte sich die ING von ihrer Direktbank-Tochter in den USA für 9 Milliarden Dollar getrennt. Käufer war der US-Finanzkonzern Capital One . Es war eines der größten derartigen Geschäfte in der Bankenwelt seit der Finanzkrise.
In Deutschland sind die Niederländer mit der ING Diba vertreten. Hierzulande ändert sich durch den neuerlichen Verkauf nichts, wie der Finanzkonzern versicherte, genauso wenig wie bei den Tochterfirmen in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Australien./enl/stw/stb
Barclays rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die neuen Geschäftsteile gleich zum Gewinn beitragen werden. Sie passten gut in das Privatkundengeschäft des Konzerns, erklärte das Unternehmen. Es übernimmt dadurch mit einem Schlag insgesamt 10,9 Milliarden britische Pfund (13,5 Mrd Euro) an Kundeneinlagen und 5,6 Milliarden Pfund an Immobilienkrediten. Bei der ING stand die Sparte mit ihren 750 Beschäftigten zuletzt Analysten zufolge für Verluste. Der Konzern verwies auf den harten Wettbewerb auf der Insel. Die ING hatte es dort mit ihrer 2003 gegründeten Direktbank schwer.
Die Niederländer hatten Anfang August die Onlinebanking-Sparten in Großbritannien und Kanada zum Verkauf gestellt. Für die erfolgreiche kanadische Tochter fand sich mit der Scotiabank schon wenige Wochen später ein Käufer, der dafür 3,1 Milliarden kanadische Dollar (2,5 Mrd Euro) zahlt.
Der niederländische Staat hatte die ING in der Finanzkrise mit insgesamt 10 Milliarden Euro stützen müssen. Bisher sind 7 Milliarden Euro zurückgeflossen zuzüglich 2 Milliarden Euro an Zinsen. Um von der EU die Genehmigung für die Rettungsaktion zu erhalten, hatte sich die ING zum Verkauf von Firmenteilen verpflichten müssen. So muss der Konzern sich von seinem Versicherungsgeschäft trennen. Medienberichten zufolge laufen dazu zahlreiche Verhandlungen in Asien.
Bereits vor gut einem Jahr hatte sich die ING von ihrer Direktbank-Tochter in den USA für 9 Milliarden Dollar getrennt. Käufer war der US-Finanzkonzern Capital One
In Deutschland sind die Niederländer mit der ING Diba vertreten. Hierzulande ändert sich durch den neuerlichen Verkauf nichts, wie der Finanzkonzern versicherte, genauso wenig wie bei den Tochterfirmen in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Australien./enl/stw/stb