BERLIN (dpa-AFX) - Raucher sollten Medikamente zur Tabakentwöhnung nach Auffassung der Bundesdrogenbeauftragten Mechthild Dyckmans (FDP) von den Krankenkassen bezahlt bekommen. Die Versicherer sollten neben der ärztlichen Entwöhnungsbehandlung auch Medikamente erstatten, die die Sucht nach Nikotin unterdrücken, sagte Dyckmans der 'Berliner Zeitung' (Freitag). Die Kassen lehnten das ab: Eine Kostenübernahme sei ihnen gesetzlich verboten. Nichtraucher-Initiativen werteten Dyckmans Vorstoß als Manöver im Interesse der Pharmalobby.
In Deutschland rauchen insgesamt rund 15 Millionen Frauen und Männer ab 15 Jahren. Das geht aus dem jüngsten Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung plädierte dafür, dass diejenigen, die sich von der Zigarette verabschieden, mehr Hilfe von ihrer Krankenversicherung bekommen sollen. 'Die Kassen haben schließlich selbst einen großen Kostenvorteil, wenn ein Versicherter mit dem Rauchen aufhört', sagte die FDP-Politikerin.
Die Versicherer wiesen das Ansinnen aber umgehend zurück. 'Wenn die Politik will, dass Krankenkassen Medikamente zur Rauchentwöhnung bezahlen, dann muss sie zuerst das Gesetz ändern', sagte der Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz. Die Kostenübernahme für solche Arzneimitteln sei den Kassen schließlich per Gesetz verboten.
Lanz betonte, die Krankenkassen förderten seit jeher Schritte, um Versicherte beim Verzicht auf das Rauchen und bei der Reduzierung des Zigarettenkonsums zu unterstützen. Dabei gehe es um psychologische Beratung, Bewegung, Ernährung. 'Arzneimittel zur Raucherentwöhnung oder auch Nikotinpflaster dagegen gehören nicht in ein solches Konzept.'
Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es ebenfalls, es sei nicht erlaubt, dass Kassen Präparate gegen das Rauchen zahlen. 'Der Gesetzgeber hat das ausgeschlossen', sagte ein Sprecher in Berlin. 'Wenn man das ändern wollte, müsste man gesetzliche Anpassungen vornehmen.' Dem Ministerium liege dazu aber kein konkreter Vorschlag der Drogenbeauftragten vor.
Die Nichtraucher-Initiative Deutschland kritisierte Dyckmans Vorschlag als Verbeugung vor der Pharmaindustrie. Die Drogenbeauftragte tue zu wenig für die Prävention. 'Lieber lässt sie die Solidargemeinschaft dafür bezahlen, dass die Tabakindustrie Produkte verkaufen darf, die süchtig und krank machen, und die Pharmaindustrie durch den Verkauf von Medikamenten profitieren kann', beklagte der Verein. 'Wenn schon Medikamente bei der Tabakentwöhnung zum Einsatz kommen sollen, dann soll sie der Verursacher bezahlen: die Tabakindustrie.'/jac/DP/she
In Deutschland rauchen insgesamt rund 15 Millionen Frauen und Männer ab 15 Jahren. Das geht aus dem jüngsten Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung plädierte dafür, dass diejenigen, die sich von der Zigarette verabschieden, mehr Hilfe von ihrer Krankenversicherung bekommen sollen. 'Die Kassen haben schließlich selbst einen großen Kostenvorteil, wenn ein Versicherter mit dem Rauchen aufhört', sagte die FDP-Politikerin.
Die Versicherer wiesen das Ansinnen aber umgehend zurück. 'Wenn die Politik will, dass Krankenkassen Medikamente zur Rauchentwöhnung bezahlen, dann muss sie zuerst das Gesetz ändern', sagte der Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz. Die Kostenübernahme für solche Arzneimitteln sei den Kassen schließlich per Gesetz verboten.
Lanz betonte, die Krankenkassen förderten seit jeher Schritte, um Versicherte beim Verzicht auf das Rauchen und bei der Reduzierung des Zigarettenkonsums zu unterstützen. Dabei gehe es um psychologische Beratung, Bewegung, Ernährung. 'Arzneimittel zur Raucherentwöhnung oder auch Nikotinpflaster dagegen gehören nicht in ein solches Konzept.'
Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es ebenfalls, es sei nicht erlaubt, dass Kassen Präparate gegen das Rauchen zahlen. 'Der Gesetzgeber hat das ausgeschlossen', sagte ein Sprecher in Berlin. 'Wenn man das ändern wollte, müsste man gesetzliche Anpassungen vornehmen.' Dem Ministerium liege dazu aber kein konkreter Vorschlag der Drogenbeauftragten vor.
Die Nichtraucher-Initiative Deutschland kritisierte Dyckmans Vorschlag als Verbeugung vor der Pharmaindustrie. Die Drogenbeauftragte tue zu wenig für die Prävention. 'Lieber lässt sie die Solidargemeinschaft dafür bezahlen, dass die Tabakindustrie Produkte verkaufen darf, die süchtig und krank machen, und die Pharmaindustrie durch den Verkauf von Medikamenten profitieren kann', beklagte der Verein. 'Wenn schon Medikamente bei der Tabakentwöhnung zum Einsatz kommen sollen, dann soll sie der Verursacher bezahlen: die Tabakindustrie.'/jac/DP/she