Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Nur Verlierer, Kommentar zur ...

Veröffentlicht am 24.01.2013, 20:51
Börsen-Zeitung: Nur Verlierer, Kommentar zur Commerzbank von Stefanie

Schulte

Frankfurt (ots) - Die Mitarbeiter sind schockiert, und die

Aktionäre jubeln. So läuft es häufig, wenn Unternehmen einen

Kahlschlag ankündigen - doch nicht im Fall der Commerzbank. Nachdem

bekannt geworden ist, dass bis 2016 konzernweit 4000 bis 6000 Stellen

wegfallen sollen, bricht der Aktienkurs um fast 3% ein. Auch wenn die

Notierung später klar im Plus schließt, wird deutlich: Der

Befreiungsschlag ist das nicht. Womöglich hätte die Bank ihre

Investoren kurzfristig mehr überzeugt, wenn sie in rascherem Tempo

mehr Stellen gestrichen hätte. Schon nach der Übernahme der Dresdner

Bank 2008 hat sie rund 9000 Jobs abgebaut. Die jetzige relative

Zurückhaltung mag damit zusammenhängen, dass der Staat ein Viertel

der Anteile hält. Gemäß der Ankündigung dürften pro Jahr rund 3% der

Stellen entfallen; das könnte zum Teil durch normale Fluktuation

realisiert werden. Offenbar hofft man, damit die Mitarbeiter, die

schon durch frühere Kahlschläge und Strategieschwenks schwer

verunsichert worden sind, nicht noch weiter zu traumatisieren.

Fest steht jedoch: Wenn das Geschäftsmodell zu wünschen übrig

lässt, helfen weder vorsichtige noch aggressive Sparmaßnahmen. Aus

einst lukrativen, inzwischen aber verlustreichen Aktivitäten wie der

Schiffsfinanzierung steigt die Commerzbank aus. Im

Mittelstandsgeschäft kämpft sie gegen die dort gut etablierten

Sparkassen und Genossenschaftsbanken, aber auch andere große

Institute, die diesen Kundenkreis mangels Alternativen für sich

entdeckt haben.

Im Privatkundengeschäft schließlich - wo ein Großteil des

Stellenabbaus stattfinden dürfte - leidet die Commerzbank unter dem

Imageverlust der vergangenen Jahre, unter stark geschwächter

Mitarbeitermotivation und dem aktuellen Niedrigzinsniveau. Wenn man

Kundeneinlagen fast nirgends mehr renditebringend anlegen kann, hilft

es wenig, wenn diese auf Girokonten ruhen und mit 0% verzinst werden.

Auch den Trend zum Online- und Direktbanking haben andere

Institute bislang besser genutzt. Bei der Commerzbank profitiert zwar

der Onlinebroker Comdirect, doch mit dem Geschäft der Filialen ist

dieser kaum verzahnt. Bisher hat die Commerzbank wenige überzeugende

Argumente dafür geliefert, wie sie im Privatkundengeschäft nach

solchen Versäumnissen binnen vier Jahren 1 Million neuer Kunden

gewinnen und mit diesen Geld verdienen will.

Solange die Bank nicht beweist, dass sie all diese Probleme lösen

kann, werden die Mitarbeiter verlieren und die Aktionäre kaum

gewinnen - so wie gestern.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.