Investing.com – Der Dax rutschte bereits am Vormittag ins Minus. Derzeit notiert der deutsche Leitindex einen Abschlag von 0,32% auf 8.217,80 Punkte. Auch in der zweiten Reihe geht es zur jetzigen Stunde abwärts. Der MDax verbucht ein leichtes Minus von 0,17% auf 14.612,72 Punkte, der TecDax rutscht minimal um 0,11% auf 1.035,38 Punkte ab.
Nach der Kursrally vom Vortag, halten sich die Anleger heute zurück. Für Verunsicherung sorgt erneut die Angst vor einer Eskalierung des Konflikts in Syrien. Nachdem das russische Verteidigungsministerium die Sichtung zwei ballistischer „Objekte“ gemeldet hatte, sind die europäischen Aktienmärkte vorübergehend stark abgesackt.
Der Dax sank unter die 8.200 Punkte-Marke. Im Nachhinein räumte das israelische Verteidigungsministerium ein, Testraketen aufs Mittelmeer abgeworfen zu haben.
In Folge sind heute die Ölpreise wieder deutlich gestiegen. Ein Barrel Brent zur Lieferung im Oktober schoss kurz nach der Schrecksekunde auf über 115 US-Dollar. Der Preis liegt zur jetzigen Stunde bei 107,44 US-Dollar.
Weiter versucht US-Präsident in Gesprächen mit Abgeordneten um die Zustimmung für einen Militäreinsatz in Syrien zu gewinnen. Für Erleichterung unter den Anlegern hatte die Ankündigung Obamas, einen Militärschlag von der Zustimmung des US-Kongresses abhängig zu machen gesorgt. Die Abstimmung soll am Montag den 9. September stattfinden.
Andererseits bleibt die ersehnte Erholung des Automarktes im Euroraum nach wie vor aus. Die Zahl der deutschen Neuzulassungen für August ist, nach einem relativ festen Vormonat, mit 214.000 Autos wieder um 5% gesunken, meldete heute der Verband der Automobilindustrie VDA in Berlin.
Die Verkäufe von Fahrzeugen in Frankreich sind im August um 86.000 zurück, meldete heute parallel ein Sprecher des Branchenverbands CCFA.
Besonders setzte die Flaute Volkswagen zu. Der Absatz des Autoherstellers fiel um 24%. Die Aktie verbucht in Folge einen Abschlag von momentan 2,44%.
In Spanien betrug der Rückgang 18,3%. Dabei hatte das Plus im Juli von 15% die Hoffnung auf eine Erholung geschürt. Die italienischen Autohersteller setzten 6,6% weniger Fahrzeuge ab.
Indes warnte heute die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor den Risiken eines erneuten Aufflammens der Eurokrise, das durchaus möglich sei solange die Bankenunion nicht voranschreite. Gleichzeitig erwartet sie für das Gesamtjahr 2013 für die USA, Japan und Großbritannien Wachstumsraten von jeweils 1,7%, 1,6% und 1,5%, teilte die OECD während der Vorstellung des letzten Berichts mit.
An den europäischen Aktienmärkten verzeichnen der FTSE 100 und der CAC 40 leichte Verluste von jeweils 0,09% und 0,13%. Der Ibex und der FTSE MIB steigen dagegen momentan um jeweils 0,45% und 0,14%.
Für großes Aufsehen unter den Börsianern sorgt zudem die Übernahme des Handygeschäfts von Nokia durch Microsoft für 5,4 Mrd. Euro. Nach der unerwarteten Ankündigung des Rücktritts von Microsoft-Chef Steve Ballmer, kommen Spekulationen über seinen Nachfolger auf. Wie Nokia heute mitteilte, wird der derzeitige Nokia-Chef Stephen Elop im ersten Quartal 2014 samt vier hochrangiger Manager und 32.000 Mitarbeiten zu Microsoft wechseln. Elop hat gute Chancen Ballmers Posten zu übernehmen.
An der Frankfurter Börse führt Lanxess die Gewinnerliste im Dax bei einem Plus von 1,96% an. Spitzenreiter im MDax ist Rhön-Klinikum. Die Aktie legt um 2,43% zu. QSC ist Topwert im TecDax bei einem Anstieg von 1,11%. Die jetzigen Flops sind die Deutsche Lufthansa, Südzucker und Cancom bei Verlusten von jeweils 2,92%, 10,81% und 2,03%. Für weitere Bewegung dürfte der ISM-Index in den USA sorgen.