Der Dow Jones, der S&P 500 und auch der DAX sind in diesen Tagen immer noch weiter auf Rekordjagd. Zugegeben, der deutsche heimische Leitindex hat seine Bestmarke derzeit noch nicht geknackt, könnte zum Wochenende jedoch erneut kurz davor stehen.
Günstige und zugleich dividendenstarke Aktien könnten daher entsprechend eine Seltenheit sein. Doch es gibt sie noch immer in Ausnahmefällen, und wenn sie vergleichsweise zyklisch sind. Werfen wir in diesem Sinne heute einen Foolishen Blick darauf, warum die Aktie von Covestro (F:1COV) (WKN: 606214) dazugehören könnte. Sowie auch darauf, was man sonst noch zu dem DAX-Konzern wissen sollte:
Ein Blick auf die aktuelle Bewertung … Grundsätzlich offenbart die aktuelle Bewertung dieser Aktie eine vergleichsweise sehr günstige Bewertung. Bei einem aktuellen Kursniveau von 40,64 Euro (16.01.2020, maßgeblich für alle aktuellen Kurse) und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 9,46 Euro würde sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis schließlich auf knapp über 4 belaufen. Im Jahr 2017 kam Covestro sogar auf einen ähnlichen Wert, was hier definitiv ein preiswertes Bewertungsmaß offenbaren könnte.
Auch gemessen am Umsatz scheint hier günstig ein Stichwort zu sein, das oberflächlich gesehen angemessen sein könnte. Der Jahresumsatz betrug hier zuletzt 75,82 Euro, wodurch sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis auf 0,54 belaufen würde. Bei einem Buchwert je Aktie in Höhe von 29,37 Euro beläuft sich hingegen das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf 1,38. Teuer sieht das nicht aus, jedoch auch nicht vergleichsweise super günstig.
Zur aktuellen Bewertung sollten Investoren allerdings auch wissen, dass diese Kennzahlen nach einem durchwachsenen Jahr 2019 der Vergangenheit angehören werden. Covestro kam innerhalb der ersten neun Monate des letzten Jahres schließlich auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 2,82 Euro, was unterm Strich einem Einbruch von fast 70 % entspricht. Gewiss eine starke Negativentwicklung, die es hier zumindest kurz- bis mittelfristig in Zeiten konjunktureller Sorgen und des Handelskonflikts zu berücksichtigen gilt.
Der Blick auf die derzeitige Dividende Nichtsdestoweniger könnte hier noch immer eine starke, attraktive Dividende lauern, die trotz des operativen Einbruchs bestehen bleibt. Covestro hat im vergangenen Jahr schließlich eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro ausgeschüttet, die bei dem derzeitigen Kursniveau von 40,64 Euro einer Rendite von 5,90 % entsprechen würde. Ein vergleichsweise hoher Wert, auch für die Summe aller DAX-Konzerne.
Das Management hat zudem innerhalb der hauseigenen Dividendenpolitik genormt, dass hier stets eine Ausschüttung ausgezahlt werden soll, die eigentlich über der letztjährigen Dividende liegt. Oder aber zumindest auf dem Niveau des Vorjahres, wodurch Investoren hier grundsätzlich eine stabile Ausschüttung erwarten können.
Die Ergebnisse für die ersten neun Monate des letzten Geschäftsjahres könnten dabei außerdem zeigen, dass das Level vom letzten Jahr leistbar ist, denn 2,82 Euro reichen bereits aus, um 2,40 Euro auszuzahlen. Langfristig zeigen hingegen die 2018er- und 2017er-Ergebnisse, wohin die operative Reise in einem freundlicheren Marktumfeld gehen kann.
Eine dividendenstarke Turnaround-Chance? Die Aktie von Covestro treffen der Handelskonflikt und auch die Sorge um die Konjunktur daher sehr. Die Ergebnisse sind mit fast 70 % innerhalb dieses Jahres rückläufig, allerdings dürfte das die Dividende des DAX-Chemiekonzerns nicht sonderlich tangieren. Eine Dividendenrendite von fast 6 % scheint möglich, zumal die Ausschüttungspolitik hier weitere Konstanz vorsieht.
Die Bewertung könnte mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 4 wieder günstiger werden. Zumindest, sofern Covestro in den kommenden Jahren zur alten operativen Stärke der letzten Jahre zurückfinden kann.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2020