HAMBURG (dpa-AFX) - Der schwedische Finanzinvestor Cevian will einem Pressebericht zufolge seine Macht beim angeschlagenen Industriekonzern ThyssenKrupp ausbauen. Die Gesellschaft wolle ihren Anteil aufstocken und in den Aufsichtsrat einziehen, schreibt das 'Manager Magazin' am Donnerstag unter Berufung auf Finanzkreise. Eine Cevian-Sprecherin wollte die Meldung auf Anfrage nicht kommentieren. Sie verwies aber darauf, dass der Investor bereits zuletzt nicht ausgeschlossen habe, den Anteil an ThyssenKrupp weiter zu erhöhen.
Laut dem Magazin will Cevian seine Beteiligung schon bis zum Jahresende von zur Zeit 6,1 Prozent auf 10 Prozent erhöhen. Mit der ThyssenKrupp-Führung sei bereits abgesprochen, dass der bislang größte Aktionär, die Krupp-Stiftung (25,3 Prozent), einen Sitz abtreten könnte, hieß es weiter unter Berufung auf Finanzkreise. Nach einem schwachen Start drehten die Aktien nach der Meldung in die Gewinnzone.
Die drei Aufsichtsposten, die die Stiftung bislang autonom besetzt, sind an eine bestimmte Anteilsquote gebunden. Bei einer möglichen Kapitalerhöhung dürfte die Stiftung dem Vernehmen nach nicht mitziehen können und könnte somit zumindest einen ihrer Plätze im Kontrollgremium verlieren. Im Konzern fürchten viele, dass dann der Schutz vor einer feindlichen Übernahme fällt und ThyssenKrupp zerschlagen werden könnte. Nun könnte Cevian als neuer Ankeraktionär in die Bresche springen.
Die Schweden hatten im September ihren Anteil am Ruhrkonzern auf über 5 Prozent erhöht. Es gebe 'erhebliches Potenzial' für die Entwicklung von ThyssenKrupp, begründeten sie ihren Schritt. Der Konzern selbst hatte sich erfreut über das Engagement des Investors gezeigt.
Cevian sieht sich als langfristig orientierten Anleger, der besonders in Industrieunternehmen investiert, die an der Börse Aufholpotenzial haben. Die Gesellschaft verwaltet rund neun Milliarden Euro für Pensionskassen, Stiftungen, Staatsfonds und andere institutionelle Investoren. Zugleich begreift sich Cevian als Aktionär, der sich aktiv in die Entwicklung seiner Unternehmen einmischt. So ist das Unternehmen etwa bereits größter Aktionär beim Baudienstleister Bilfinger und hat dort einen Sitz im Aufsichtsrat.
ThyssenKrupp steckt mitten in einem Umbau. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Stahlgeschäft reduzieren und den Technologiebereich mit dem Autozuliefergeschäft, dem Aufzugbau und der Errichtung von Großanlagen stärken. Wegen des Milliarden-Desasters beim Bau neuer Stahlwerke in Übersee, fehlen dem Konzern dafür aber die finanziellen Spielräume. Deshalb bereitet das Unternehmen eine Kapitalerhöhung vor./enl/jha/stb
Laut dem Magazin will Cevian seine Beteiligung schon bis zum Jahresende von zur Zeit 6,1 Prozent auf 10 Prozent erhöhen. Mit der ThyssenKrupp-Führung sei bereits abgesprochen, dass der bislang größte Aktionär, die Krupp-Stiftung (25,3 Prozent), einen Sitz abtreten könnte, hieß es weiter unter Berufung auf Finanzkreise. Nach einem schwachen Start drehten die Aktien nach der Meldung in die Gewinnzone.
Die drei Aufsichtsposten, die die Stiftung bislang autonom besetzt, sind an eine bestimmte Anteilsquote gebunden. Bei einer möglichen Kapitalerhöhung dürfte die Stiftung dem Vernehmen nach nicht mitziehen können und könnte somit zumindest einen ihrer Plätze im Kontrollgremium verlieren. Im Konzern fürchten viele, dass dann der Schutz vor einer feindlichen Übernahme fällt und ThyssenKrupp zerschlagen werden könnte. Nun könnte Cevian als neuer Ankeraktionär in die Bresche springen.
Die Schweden hatten im September ihren Anteil am Ruhrkonzern auf über 5 Prozent erhöht. Es gebe 'erhebliches Potenzial' für die Entwicklung von ThyssenKrupp, begründeten sie ihren Schritt. Der Konzern selbst hatte sich erfreut über das Engagement des Investors gezeigt.
Cevian sieht sich als langfristig orientierten Anleger, der besonders in Industrieunternehmen investiert, die an der Börse Aufholpotenzial haben. Die Gesellschaft verwaltet rund neun Milliarden Euro für Pensionskassen, Stiftungen, Staatsfonds und andere institutionelle Investoren. Zugleich begreift sich Cevian als Aktionär, der sich aktiv in die Entwicklung seiner Unternehmen einmischt. So ist das Unternehmen etwa bereits größter Aktionär beim Baudienstleister Bilfinger
ThyssenKrupp steckt mitten in einem Umbau. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Stahlgeschäft reduzieren und den Technologiebereich mit dem Autozuliefergeschäft, dem Aufzugbau und der Errichtung von Großanlagen stärken. Wegen des Milliarden-Desasters beim Bau neuer Stahlwerke in Übersee, fehlen dem Konzern dafür aber die finanziellen Spielräume. Deshalb bereitet das Unternehmen eine Kapitalerhöhung vor./enl/jha/stb