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DGAP-Adhoc: ThyssenKrupp AG: Strategische Unternehmensentscheidung/Jahresergebnis (deutsch)

Veröffentlicht am 29.11.2013, 23:53
ThyssenKrupp AG: Strategische Unternehmensentscheidung/Jahresergebnis

ThyssenKrupp AG / Schlagwort(e): Strategische Unternehmensentscheidung/Jahresergebnis

29.11.2013 23:53

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch

die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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ThyssenKrupp verkauft Walz- und Beschichtungswerk in den USA und schließt

langfristigen Brammenliefervertrag für Stahlwerk in Brasilien ab / Ablösung

der Finanzforderung gegenüber Outokumpu - Transfer von VDM und AST zu

ThyssenKrupp geplant / Tragfähige Lösung für Steel Americas und bessere

Einschätzung der Compliance-Risiken: Kapitalerhöhung von bis zu 10 Prozent

vorgesehen / Verlust im Geschäftsjahr signifikant auf 1,5 Mrd EUR reduziert

Die ThyssenKrupp AG hat eine tragfähige Lösung für die Business Area Steel

Americas erzielt. Das Walz- und Beschichtungswerk ThyssenKrupp Steel USA in

Calvert/Alabama wird an ein Konsortium aus ArcelorMittal und Nippon Steel &

Sumitomo Metal Corporation (das Konsortium) verkauft. Gleichzeitig wurde

über einen langfristigen Brammenliefervertrag eine werthaltige Lösung für

ThyssenKrupp CSA in Brasilien erreicht. Mit dem Closing erhält ThyssenKrupp

von dem Konsortium einen Kaufpreis in Höhe von 1,55 Mrd US-Dollar. Das

Konsortium wird darüber hinaus bis zum Jahr 2019 jährlich zwei Millionen

Tonnen Brammen von ThyssenKrupp CSA abnehmen. Das Werk in Brasilien verfügt

über eine jährliche Produktionskapazität von rund fünf Millionen Tonnen

Brammen. Mit der jetzt geschlossenen Vereinbarung ist das Werk verlässlich

über mehrere Jahre zu mindestens 40 Prozent ausgelastet. Darüber hinaus

wird die stärkere Durchdringung der Brammenmärkte in Süd- und Nordamerika

die Auslastung des Werks weiter steigern. Die Transaktion steht noch unter

dem Vorbehalt der Freigabe durch Wettbewerbsbehörden in den USA und einigen

weiteren Ländern.

ThyssenKrupp konzentriert sich jetzt auf die operative Verbesserung des

Werks in Brasilien. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten die

technische Leistungsfähigkeit weiter optimiert und die Effizienz des Werks

verbessert werden. Mit der Kombination aus dem Verkauf von ThyssenKrupp

Steel USA und dem Brammenliefervertrag für ThyssenKrupp CSA in Brasilien

schafft ThyssenKrupp weitere Voraussetzungen, künftig sein Cashflow-Profil

und wichtige Finanzkennzahlen zu verbessern.

Vor diesem Hintergrund wird die Business Area Steel Americas zum Ende des

Geschäftsjahres 2012/13 als fortgeführte Aktivität wieder in den Konzern

eingegliedert. Der nordamerikanische Teil wird bis zum Abschluss der

Transaktion in einer so genannten Disposal Group gesondert ausgewiesen. Der

Buchwert von Steel Americas betrug zum Bilanzstichtag (30.09.) rund 3,1 Mrd

EUR und reflektiert damit die unterjährig planmäßigen Abschreibungen sowie

eine Neubewertung im Zusammenhang mit dem Verkauf des Werks in den USA und

der Rückgliederung von ThyssenKrupp CSA.

Ablösung der Finanzforderung gegenüber Outokumpu und Transfer von VDM und

AST geplant

ThyssenKrupp hält aus dem Verkauf von Inoxum einen Anteil von 29,9 Prozent

an Outokumpu und eine Finanzforderung, die mit Wirkung zum 30. September

2013 auf rund 1 Mrd Euro wertberichtigt werden musste. Im Zuge der

Neuordnung der Finanzierung von Outokumpu hat ThyssenKrupp am 29. November

2013 einen Vertrag mit Outokumpu zur Übertragung von jeweils 100 Prozent

der Anteile an VDM und AST sowie weiterer kleinerer Aktivitäten im Bereich

Edelstahl-Service-Center an ThyssenKrupp unterzeichnet. Als Gegenleistung

wird die im Rahmen der Inoxum-Transaktion entstandene Finanzforderung von

ThyssenKrupp an Outokumpu übertragen.

Darüber hinaus wird sich ThyssenKrupp von dem 29,9 Prozent-Anteil an

Outokumpu vollständig trennen und alle weiteren finanziellen Verbindungen

zu Outokumpu beenden. Die Veräußerung der Anteile wird in Erwartung einer

Kapitalerhöhung bei Outokumpu voraussichtlich zu einem signifikanten

Verlust auf unseren bilanzierten Beteiligungsbuchwert von 305 Mio EUR

führen. Dem stehen Entlastungen aus dem Wegfall bilanzieller Risiken

gegenüber. Guido Kerkhoff gibt sein Aufsichtsratsmandat bei Outokumpu auf.

Mit dem Transfer wird Outokumpu die Möglichkeit geboten, die Auflagen der

EU-Kommission aus der Inoxum-Transaktion wertschonend zu erfüllen.

Gleichzeitig nimmt ThyssenKrupp seine Verantwortung gegenüber den

Mitarbeitern ernst, indem die Voraussetzungen für eine tragfähige

Refinanzierung von Outokumpu geschaffen werden. Die Transaktion steht unter

dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden und

der Mitwirkung und Zustimmung der Aktionäre, Banken und Gläubiger zum

Gesamtkonzept für eine tragfähige Refinanzierung von Outokumpu.

ThyssenKrupp wird die Unternehmen VDM und AST zunächst weiterentwickeln und

sich die erforderliche Zeit für eine gute Lösung nehmen.

Tragfähige Lösung für Steel Americas und bessere Einschätzung der

Compliance-Risiken: Kapitalerhöhung geplant

Der Vorstand hatte stets betont, dass über Kapitalmaßnahmen erst

entschieden werden kann, wenn eine Lösung für Steel Americas gefunden und

eine bessere Einschätzung der Compliance-Risiken möglich ist. Der Konzern

hatte bereits im vergangenen Geschäftsjahr darüber berichtet, dass das

Bundeskartellamt ein finales Bußgeld gegen ThyssenKrupp im Schienenkartell

verhängt hat und dass das Amnestieprogramm von ThyssenKrupp abgeschlossen

ist. Im Zusammenhang mit dem Schienenkartell wurden mit der Deutschen Bahn

seit längerem Gespräche über Schadensersatz und eine vergleichsweise

Einigung geführt. Die Verhandlungen sind abgeschlossen. ThyssenKrupp und

die Deutsche Bahn haben sich Mitte November grundsätzlich geeinigt. Der

Vergleich steht auf beiden Seiten unter dem Vorbehalt der zuständigen

Gremien beziehungsweise Fördermittelgeber.

Das Verfahren des Bundeskartellamtes wegen möglicher Preisabsprachen bei

der Lieferung bestimmter Stahlprodukte an die deutsche Automobilindustrie

und ihre Zulieferer dauert an. Die internen Untersuchungen, die aufgrund

der Ermittlungen des Bundeskartellamtes aufgenommen wurden, sind weit

fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Aufgrund der derzeitigen

Erkenntnislage können signifikante nachteilige Auswirkungen für die

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht ausgeschlossen

werden.

Da nun Klarheit für Steel Americas besteht und der Konzern die

Compliance-Risiken besser einschätzen kann, plant ThyssenKrupp eine

Kapitalerhöhung, deren Durchführung in Abhängigkeit von den

Kapitalmarktbedingungen entschieden wird. Der Vorstand ist überzeugt, mit

einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts von bis zu 10

Prozent des gezeichneten Kapitals eine vernünftige Balance zwischen

Aktionärsinteressen und Anforderungen weiterer strategisch wichtiger

Stakeholder zu erreichen.

Entwicklung im Geschäftsjahr 2012/13: operative Ziele erreicht

ThyssenKrupp ist auf dem Weg zu einem diversifizierten Industriekonzern im

Geschäftsjahr 2012/13 trotz eines erneuten Verlusts entscheidende Schritte

vorangekommen. Die operativen Ziele der fortgeführten Aktivitäten in Bezug

auf Effizienzsteigerung, Ergebnis und Cash-Flow wurden erreicht oder

übertroffen. Im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms 'impact 2015'

wurden 600 Mio EUR eingespart. Damit hat ThyssenKrupp sein eigenes

anspruchsvolles Ziel um 20 Prozent übertroffen. Das Bereinigte EBIT in der

Struktur des Vorjahres lag bei 1,1 Mrd EUR. Das Bereinigte EBIT in der

neuen Struktur erreichte 599 Mio EUR. Der Free Cash-Flow des Gesamtkonzerns

war erstmals seit sechs Jahren wieder positiv und lag bei rund 600 Mio EUR

(Vorjahr -1,7 Mrd EUR). Damit konnten die Nettofinanzschulden zum

Bilanzstichtag von 5,8 auf 5,0 Mrd EUR reduziert werden.

Trotz der positiven operativen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr

waren die Finanzkennzahlen des Konzerns durch die wirtschaftlichen

Fehlentwicklungen bei der Business Area Steel Americas belastet. Die

operativen Verluste und Wertberichtigungen bei Steel Americas, Aufwendungen

aus der Beteiligung an Outokumpu, das Bußgeld und Rückstellungen für

Compliance-Verstöße des Schienenkartells sowie Restrukturierungsmaßnahmen

im Rahmen des Konzernumbaus führten unterm Strich zu einem Verlust von rund

1,5 Mrd EUR (Vorjahr -5 Mrd EUR). Aus diesem Grund werden Vorstand und

Aufsichtsrat auch dieses Jahr der Hauptversammlung vorschlagen, keine

Dividende auszuzahlen.

Operative Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2012/13

Der Auftragseingang der fortgeführten Aktivitäten (inklusive Steel

Americas) lag mit 38,6 Mrd EUR um 12 Prozent unter dem Niveau des

Vorjahres. Auf vergleichbarer Basis, ohne Desinvestitionen, hätte der

Rückgang lediglich 8 Prozent betragen. Der Umsatz der fortgeführten

Aktivitäten (inklusive Steel Americas) verringerte sich um 7 Prozent auf

38,6 Mrd EUR. Auf vergleichbarer Basis war der Umsatz um 3 Prozent

rückläufig. Desinvestitionen sowie Rückgänge im Werkstoff-Geschäft waren

die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. Solide Zuwächse gab es im

Anlagenbau der Business Area Industrial Solutions. Die Business Area

Elevator Technology erzielte bei Auftragseingang und Umsatz sogar neue

Rekordwerte.

Das um Sondereffekte Bereinigte EBIT aus fortgeführten Aktivitäten

(inklusive Steel Americas) lag im Geschäftsjahr 2012/13 mit 599 Mio EUR

über dem entsprechenden Vorjahreswert von 399 Mio EUR. Das Bereinigte EBIT

der fortgeführten Aktivitäten in der Struktur des Vorjahres (ohne Steel

Americas) belief sich auf 1,1 Mrd EUR und lag damit voll im Rahmen des

Geschäftsjahresziels. Das EBIT der fortgeführten Aktivitäten (inklusive

Steel Americas) verbesserte sich von -3,7 Mrd EUR im Vorjahr auf -595 Mio

EUR, blieb jedoch deutlich von Sondereffekten belastet. Diese reduzierten

sich von 4,1 Mrd EUR im Vorjahr auf 1,2 Mrd EUR und betrafen im

Berichtsjahr insbesondere Wertberichtigungen bei Steel Americas, das

Bußgeld und Rückstellungen für Compliance-Verstöße des Schienenkartells

sowie Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen des Konzernumbaus.

Ausblick 2013/2014 (inkl. Steel Americas, ohne VDM und AST): deutliche

Verbesserung des Bereinigten EBIT auf 1 Mrd EUR

Auch wenn die konjunkturelle Entwicklung aus heutiger Sicht verhalten

bleibt, erwartet ThyssenKrupp einen Konzernumsatz, der gegenüber dem

Vorjahr im mittleren einstelligen Prozentbereich wächst. Der Vorstand geht

davon aus, dass sich das Bereinigte EBIT von 599 Mio EUR im abgelaufenen

Geschäftsjahr auf rund 1 Mrd EUR deutlich verbessern wird. Dafür gibt es

zwei wesentliche Treiber: erstens das erwartete Wachstum in den

ertragsstarken Industriegüter-Geschäften und zweitens die verbesserte

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch das Effizienzprogramm 'impact

2015'. ThyssenKrupp erwartet für das Geschäftsjahr 2013/2014 eine deutliche

Verbesserung in Richtung eines wieder ausgeglichenen Jahresergebnisses.

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Telefon: +49 (0) 201 844-536464

Telefax: +49 (0) 201 844-536467

E-Mail: claus.ehrenbeck@thyssenkrupp.com

Ansprechpartner für Medien

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Telefon: +49 (0) 201 844-564157

Telefax: +49 (0) 201 844-536041

E-Mail: robin.zimmermann@thyssenkrupp.com

29.11.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche

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Ende der Mitteilung DGAP News-Service



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