STUTTGART (dpa-AFX) - Der Autohersteller Daimler (ETR:DAI) steigt bei der Rolls-Royce (FSE:RRY)
Die genauen Bedingungen würden aber erst in den kommenden Monaten festgelegt, hieß es. Im jüngsten Geschäftsbericht von Rolls Royce wird Daimlers Anteil bei einem Ausstieg mit 1,9 Milliarden Pfund (2,3 Mrd Euro) beziffert. Daimler hatte sich 2011 eine sogenannte Put-Option ausbedungen, die dem Konzern bis 2018 den Ausstieg ermöglicht. In den Büchern der Stuttgarter stand der Anteil an dem Motorenbauer zuletzt mit 1,5 Milliarden Euro. Die zuständigen Behörden müssen der Transaktion auch noch zustimmen.
ZUSAMMENARBEIT SOLL WEITERGEHEN
Tognum war erst Anfang des Jahres in Rolls-Royce Power Systems Holding umbenannt worden. Vorstandschef Ulrich Dohle hatte damals noch betont, an der Unternehmensstruktur ändere sich nichts. Tognum beschäftigt mehr als 10 000 Mitarbeiter. Die Firma mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee stellt unter anderem Motoren für Jachten, Panzer und Lokomotiven her sowie Anlagen zur Stromerzeugung und Notstromaggregate.
Daimler will die Zusammenarbeit mit dem Motorenbauer fortsetzen. Der Autohersteller liefert selbst jährlich rund 18 000 Dieselmotoren für Notstromaggregate und Schiffsmotoren an den Motorenbauer, der diese weiterverkauft. Die bis 2025 vereinbarten Lieferbeziehungen seien von dem Ausstieg nicht berührt, hieß es. Daimler-Chef Dieter Zetsche bezeichnete den Ausstieg als 'logischen nächsten Schritt'. 'Von diesem Schritt werden alle Beteiligten profitieren: Daimler genauso wie RRPS und seine Mitarbeiter', sagte er.
VON MTU ZU TOGNUM
Die Geschichte von Daimler und dem Motorenbauer gleicht einem Auf und Ab: Daimler verkaufte das damals noch unter dem Namen MTU (ETR:MTX) Friedrichshafen firmierende Unternehmen 2005 an den Finanzinvestor EQT, der die Firma 2007 unter dem Namen Tognum an die Börse brachte. 2008 stieg Daimler wieder ein. 2011 kauften die Stuttgarter zusammen mit Rolls Royce den Motorenbauer komplett und nahmen ihn von der Börse.tb