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ANALYSE: Commerzbank hält Anleihekäufe durch EZB für immer wahrscheinlicher

Veröffentlicht am 29.08.2014, 09:51
ANALYSE: Commerzbank hält Anleihekäufe durch EZB für immer wahrscheinlicher

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung der Commerzbank breit angelegte Anleihekäufe tätigen. "Auf unserer monatlichen Prognosesitzung haben wir diese Wahrscheinlichkeit von 40 auf 60 Prozent erhöht", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag. Verantwortlich dafür seien nicht nur die jüngsten Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi. "Mindestens genau so wichtig ist, dass wir unsere ohnehin sehr niedrige Wachstumsprognose für 2015 gesenkt haben." Beginnen sollten die Anleihekäufe, das sogenannte Quantitative Easing (QE), Anfang 2015, da die EZB die Wirkung bisheriger Maßnahmen abwarten wolle.

Draghi hatte am vergangenen Freitag vor gesunkenen Inflationserwartungen gewarnt und versichert, alle verfügbaren Instrumente einzusetzen. "Damit hat Draghi indirekt breit angelegte Anleihekäufe angesprochen", so Krämer. Die Botschaft sei auch bei den Anlegern angekommen. So sind die Renditen für deutsche Bundesanleihen auf ein neues Rekordtief gesunken.

Hinter Draghis Warnungen vor den gesunkenen langfristigen Inflationserwartungen stehen laut Krämer wohl Konjunktursorgen. So habe das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im zweiten Quartal überraschend stagniert und Frühindikatoren seien seit einigen Monaten unter Druck geraten.

"Das optimistische mittelfristige Konjunkturbild der EZB zerbröselt", sagte Krämer. Während die EZB für 2015 noch ein Wachstum von 1,7 Prozent erwartet, prognostiziert die Commerzbank jetzt lediglich nur noch 0,9 Prozent. Zuvor hatte die Commerzbank mit 1,2 Prozent Wachstum für das nächste Jahr gerechnet. Ohne eine nennenswerte Erholung werde sich auch die Inflation nicht auf das EZB-Ziel von knapp zwei Prozent zu bewegen, so Krämer.

"Quantitative Lockerung" ("Quantitative Easing", QE) ist eine Maßnahme von Zentralbanken, um eine kriselnde Konjunktur wieder in Schwung zu bringen. Ziel ist es, langfristige Zinsen zu senken und zusätzliche Liquidität ins Bankensystem zu schleusen. Dafür druckt sich die Zentralbank quasi selbst Geld und kauft damit in großem Stil Anleihen - etwa Staatsanleihen.

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