* Furcht vor Griechenland-Belastung drückt Finanzwerte
* Rückzug von Nasdaq/ICE beflügelt Deutsche Börse
* Hochtief gefragt - Verlust nicht so schlimm wie erwartet
(neu: Wall Street, Schlusskurse, LSE)
Frankfurt, 16. Mai (Reuters) - Die Unsicherheit über den Zustand der europäischen Staatsfinanzen hat bei Aktien-Anlegern am Montag erneut für Nervosität gesorgt. Der Leitindex gab um 0,2 Prozent auf 7387 Zähler nach - zeitweise war er sogar auf 7284 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit drei Wochen zurückgefallen. Kursgewinne an der Wall Street<.NDE> hatten dem Dax auf den letzten Metern einen Schub nach oben verliehen. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> verlor 0,5 Prozent. "Der Fall Griechenland hängt wie ein Damoklesschwert über uns, und jetzt kommt auch noch die Festnahme von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hinzu", sagte ein Händler.
Strauss-Kahn hätte eigentlich an einem Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel teilnehmen sollen, bei dem es um die Krise in Griechenland und das Rettungspaket für das ebenfalls hochverschuldete Portugal geht. "Wenn der IWF-Chef nun fehlt, macht das eine schnelle Lösung für Griechenland unwahrscheinlicher", erklärte der Börsianer. Der IWF
ist an der Lösung der Griechenland-Krise beteiligt. Strauss-Kahn sitzt wegen des Vorwurfs der versuchten Vergewaltigung in New York in Untersuchungshaft.
Unbeeindruckt von der Negativ-Stimmung am Gesamtmarkt waren
die Aktien der Deutschen Börse
Auch bei der Londoner Börse (LSE)
Finanzwerte wurden angesichts der Furcht vor Belastungen in
der europäischen Schuldenkrise ins Minus gedrückt. "Viele am
Markt sehen eine steigende Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland
entweder seine Schulden umstrukturiert oder aus der
Währungsunion aussteigt", sagte ein Börsianer. "In beiden Fällen
drohen den Banken massive Abschreibungen." Der europäische
Stoxx-Bankenindex<.SX7P> gab 0,4 Prozent nach. Die im Dax schwer
gewichteten Aktien von Deutscher Bank
Schlusslicht waren die Aktien der Commerzbank
ÜBERNAHMEPOKER UM TOGNUM SORGT FÜR WIRBEL
Bei den Nebenwerten sorgte der Übernahmepoker um den
Motorenbauer Tognum
An die Spitze der zweiten Börsenliga setzten sich die Aktien
des Baukonzerns Hochtief
(Reporter: Daniela Pegna und Stefan Schaaf; redigiert von Hans Seidenstücker)