Zürich, 24. Mrz (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Donnerstag belastet von negativen Vorgaben aus den USA und Fernost schwächer tendiert. Am letzten Handelstag vor den Osterfeiertagen sei die Anlagebereitschaft nicht mehr so gross, sagten Händler. Vielmehr wollten die Marktteilnehmer wegen des langen Wochenendes keine Risiken eingehen und bauten Positionen ab. Zudem hätten sich viele von ihnen bereits in die Osterferien verabschiedet.
Der SMI .SSMI notierte mit 7808 Punkten um 1,1 Prozent tiefer. Am Mittwoch war der Leitindex .SSMI um 0,5 Prozent gestiegen.
Als Gründe für die Talfahrt nannten Händler auch den wieder unter die Marke von 40 Dollar gefallenen Ölpreis, Zinsspekulationen in den USA und die Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Die wieder etwas höhere Verunsicherung der Anleger spiegelte sich auch im Volatilitätsindex .V3X , dem Angstbarometer der Börse. Dieses stieg - von einem tiefen Niveau aus - um fast neun Prozent.
Unter Druck standen die Aktien der Banken. Credit Suisse CSGN.S büssten 3,5 Prozent ein. Die Anleger seien sehr verunsichert. Die Analystenmeinungen gingen stark auseinander, hiess es. Zudem mache die Entwicklung im ersten Quartal kaum Lust auf ein Engagement in Bankaktien. "Es gibt momentan bestimmt bessere Anlagemöglichkeiten", sagte ein Fondsmanager. Die Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) und Natixis revidierten ihre Kursziele nach unten. Die UBS beurteilt die CS-Aktie "neutral" und hat das Kursziel von 14 Franken bestätigt.
Credit Suisse hat am Vortag über einen Verlust im ersten Quartal informiert und verschärft ihren Sparkurs. Papiere der Rivalin UBS UBSG.S verloren 2,3 Prozent und der europäische Bankaktienindex .SX7P gab gut ein Prozent nach.
Aber auch die Assekuranzpapiere blieben nicht von Verlusten verschont. Sie büssten zwischen 1,5 und 2,5 Prozent ein. Die stärksten Abschläge verbuchten die Aktien von Helvetia HELN.S . Die CS-Analysten haben das Rating für Helvetia auf "Neutral" von "Outperform" herabgestuft.
Abgaben gab es auch bei den als krisenresistent geltenden Schwergewichte aus dem Pharma- und Lebensmittelsektor. Novartis NOVN.S und Roche ROG.S sanken um ein und Nestle NESN.S um 0,7 Prozent. Auch Lindt & Sprüngli LISN.S und Barry Callebaut BARN.S gaben nach.
Bei den Aktien zyklischer Firmen fielen Adecco ADEN.S mit minus 1,6 Prozent auf. ABB ABBN.S büssten 1,5 Prozent ein und Geberit GEBN.S schwächten sich um ein Prozent ab.
Mit 397 Franken waren die Aktien von Syngenta SYNN.S trotz des Übernahmeangebots von ChemChina für umgerechnet rund 480 Franken je Titel ebenfalls etwas schwächer. In einem Interview des "Wall Street Journal" hatte US-Senator Chuck Grassley gesagt, das US-Landwirtschaftsministerium sollte die Übernahme des Schweizer Pflanzenschutzherstellers durch ChemChina prüfen.
Am breiten Markt setzten die Aktien von Meyer Burger MBTN.S die Talfahrt fort. Der Titel des Solarzulieferers fiel um gut drei Prozent auf 4,02 Franken. Bei 3,96 Franken markierte der Titel der mit Schwierigkeiten kämpfenden Firma ein Rekordtief.