NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag einen Teil der deutlichen Verluste aus der ersten Wochenhälfte wettgemacht. Die Marktteilnehmer hätten die zuletzt niedrigen Preise genutzt und eine Gegenbewegung ausgelöst, sagten Händler. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Mittag 49,35 US-Dollar. Das waren 55 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg um 54 Cent auf 47,97 Dollar.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) konnte neben den verlockenden Einstiegspreisen auch ein Rückgang der US-Ölvorräte die Preise wieder stützen. Das private American Petroleum Institute (API) hatte am Vorabend einen deutlichen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 6,7 Millionen Barrel gemeldet, was auf eine höhere Nachfrage oder ein fallendes Angebot deuten kann. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten zu den Ölreserven am Nachmittag veröffentlichen. Am Montag und am Dienstag waren die Ölpreise noch kräftig gefallen. Erst zur Wochenmitte konnte die Talfahrt im späten Handel gebremst werden. An den Finanzmärkten hatten sich zuletzt Sorgen um wirtschaftliche Einbußen nach dem Brexit-Votum wieder verstärkt. Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat sich zuletzt kaum verändert. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis am Mittwoch 44,35 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das war ein Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.