NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag vom Monatsbericht der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) deutlich belastet worden. Darin war der Hinweis enthalten, dass Saudi-Arabiens Ölförderung im Februar möglicherweise wieder gestiegen ist. Die Ölpreise reagierten mit Verlusten von etwa zwei Prozent.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete gegen Abend 50,58 US-Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im April fiel um 1,01 Dollar auf 47,39 Dollar. Gegen Mittag hatten die Notierungen noch zugelegt. Auslöser des Preisdrucks waren widersprüchliche Angaben im Opec-Monatsbericht. Dort ist einerseits von einer im Februar rückläufigen Ölförderung Saudi-Arabiens die Rede. Dies ergibt sich aus eigenen Schätzungen der Opec. Andererseits hat Saudi-Arabien selbst für Februar eine deutlich höhere Förderung an das Ölkartell gemeldet. Die Produktion Saudi-Arabiens ist nicht nur deshalb wichtig, weil das Land innerhalb der Opec die mit Abstand höchste Ölproduktion vorzuweisen hat. Auch hat es den Löwenanteil zu der Förderkürzung beigesteuert, mit der die Opec und weitere große Förderländer die Rohölpreise stabilisieren und bestenfalls anheben wollen. Sollte Saudi-Arabien seiner Rolle als größter Förderkürzer überdrüssig werden, müssten andere Länder ihre Produktion um so stärker reduzieren.