(neu: mehr Analysten-Stimmen, Aktienkurs)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Beim Chipkonzern Infineon (4:IFXGn) haben sich die Anleger nach einem schwächeren Handelsauftakt auf die laut Analysten guten Geschäftsperspektiven fokussiert. Die Aktien stiegen am Dienstagvormittag zuletzt um 4,25 Prozent auf 24,30 Euro, nachdem sie anfangs noch bis auf 22,625 Euro abgesackt waren.
Das letzte Geschäftsquartal sei einen Tick schlechter verlaufen als erwartet, was vor allem am schwächeren US-Dollar gelegen habe, erklärte Analyst Thomas Becker von der Commerzbank (DE:CBKG) in einer ersten Einschätzung. Der Ausblick für das neue Geschäftsjahr erfülle hingegen die Erwartungen trotz Gegenwinds etwa durch höhere Kosten für die Halbleiter-Wafer. Das sind dünne Scheiben, auf denen die Chips hergestellt werden. Die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes für das Geschäftsjahr 2017/18 dürften nur leicht sinken.
Dem Analyst Janardan Menon vom Investmenthaus Liberum zufolge enttäuscht der Margenausblick wegen der Wechselkurseffekte zwar etwas. Angesichts der langfristig guten Perspektiven des Chipkonzerns sieht er in möglichen Kursschwächen aber dennoch Kaufgelegenheiten.
So kündigte Infineon für das neue Geschäftsjahr insgesamt eine Fortsetzung des Wachstums an. Für das saisonal schwächere erste Quartal jedoch erwartet der Dax (DAX)-Konzern bestenfalls eine Stagnation des Umsatzes. Im Gesamtjahr 2017/18 erwartet Infineon ein Umsatzplus von 7 bis 11 Prozent und damit ein vergleichbares Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Bei der Margenprognose zeigte sich das Management jedoch zurückhaltend: Sie soll nahezu unverändert bei 17 Prozent in der Mitte der Umsatzspanne verharren.
Mit dem Sprung vom Dienstagvormittag nahmen die Papiere wieder Kurs in Richtung ihres Mehrjahreshochs von Anfang November. Gut laufende Geschäfte und ein positives Branchenumfeld machten die Aktie zuletzt zum Liebling der Anleger: Mit einem Plus von rund 47 Prozent zählen sie 2017 bisher zu den Favoriten im Dax. Der deutsche Leitindex bringt es im gleichen Zeitraum auf ein Plus von etwas mehr als 14 Prozent.