FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag unter Druck geraten. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei ihrem Tagestief von 1,1726 US-Dollar. Zuvor war sie zwischenzeitlich noch fast bis auf 1,18 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1766 (Montag: 1,1796) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8499 (0,8477) Euro.
Nach der Veröffentlichung von Preisdaten aus den USA bekam der Dollar kräftigen Aufwind, was im Gegenzug den Euro unter Druck setzte. Auf Herstellerebene hat sich die Teuerung jenseits des Atlantiks im November spürbar verstärkt und fiel so hoch aus wie seit Januar 2012 nicht mehr. Die Erzeugerpreise liefern Hinweise auf die Preisentwicklung auf Verbraucherebene, an der die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet.
Angesichts der veröffentlichten Zahlen dürfte die Fed bei ihrer Zinsentscheidung am Mittwoch den Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr anheben, meint Patrick Boldt, Experte bei der Landesbank Helaba. "Hierfür sprechen zudem die robuste Konjunktur und die sehr niedrige Arbeitslosigkeit." Im Fokus werden laut Boldt am Mittwoch außerdem die US-Verbraucherpreiszahlen stehen.
Zuvor hatten bereits Überraschend deutlich verschlechterte Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten laut dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) etwas auf den Euro gedrückt. Der ZEW-Indikator gilt unter Ökonomen zwar weniger als Richtschnur für das künftige Wirtschaftswachstum, er liefert aber ein gutes Stimmungsbild der befragten Finanzexperten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88068 (0,88250) britische Pfund, 133,54 (133,66) japanische Yen und 1,1671 (1,1679) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1240,90 (1247,15) Dollar gefixt.