London (Reuters) - Die in der britischen Wirtschaft dominierenden Dienstleister haben ihr Wachstumstempo zu Jahresbeginn deutlich gezügelt.
Das am Montag veröffentlichte Barometer des Instituts IHS Markit für Januar sackte um 1,2 Punkte auf 53,0 Zähler ab - der niedrigste Wert binnen 16 Monaten. Experten hatten nur einen leichten Rückgang erwartet. Mit den Daten zeichnet sich ein langsameres Wachstum beim britischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal ab. Die Wirtschaft des EU-Austrittskandidaten hatte sich vor dem Jahreswechsel besser entwickelt als von vielen Experten erwartet: Das Plus beim BIP lag im Zeitraum von Oktober bis Dezember bei 0,5 Prozent. Die Notenbank, die am Donnerstag ihren Leitzinsentscheid bekanntgibt, hatte Anfang November erstmals seit zehn Jahren die Zügel angezogen.
Seither steht der geldpolitische Schlüsselsatz bei 0,5 Prozent: "Die Bank of England dürfte sich am Donnerstag noch nicht in die Karten blicken lassen. Die Chancen für eine Zinserhöhung im Mai stehen derzeit bei rund 50 Prozent", sagte Ökonom James Smith von der Bank ING. Die Notenbank kämpft insbesondere mit der Inflation, die weit stärker gestiegen ist als von den Währungshütern gewünscht. Angeheizt wird das Preisniveau vor allem durch die schwächere Landeswährung Pfund, die nach dem Anti-EU-Referendum der Briten vom Sommer 2016 deutlich abgewertet hat. Dadurch werden Importe teurer, was die Lebenshaltungskosten nach oben treibt.