NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag gestiegen. Nach einem ruhigen Wochenauftakt mit wenig Bewegung ging es seit dem Vormittag wieder aufwärts mit den Notierungen. Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach deutlichen Verlusten am Freitagabend. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 74,55 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg noch etwas stärker um 85 Cent auf 69,54 Dollar.
Damit stabilisiert der Ölmarkt sich, nachdem die Preise Mitte Juli zeitweise stark eingebrochen waren. "Die ersten spekulativen Finanzanleger wagen sich nach dem Ausverkauf vor drei Wochen wieder in den Markt zurück", hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG).
Am Freitagabend waren die Ölpreise noch einmal kurzzeitig unter Druck geraten. Auslöser waren neue Daten zu den aktiven Bohrlöchern in den USA. Der Dienstleister Baker Hughes hatte einen moderaten Anstieg mitgeteilt, der aber kurzfristig zu einem starken Preisrutsch führte. Bis zum Montagmittag hatten die Ölpreise die Verluste vom Freitag wieder nahezu ausgeglichen.
Daten zur amerikanischen Erdölförderung werden an den Finanzmärkten stark beachtet. Zuletzt ist die Bedeutung dieser Zahlen gestiegen, weil die Marktmacht der USA auf diesem Gebiet rapide wächst. Fachleute erwarten, dass die Vereinigten Staaten bald zum größten Rohölförderer der Welt aufsteigen werden.