PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach leicht positiven Vorgaben aus dem frühen US-Handel haben die europäischen Börsen am Freitag bis zum Handelsschluss ihre Verluste teilweise wettgemacht. Nach einem Tagestief von 2.110 Punkten schaffte der EuroStoxx 50 sogar den Sprung in die Gewinnzone und schloss mit plus 0,04 Prozent auf 2.143,90 Punkten. Die Börsen in Paris und London erholten sich am Nachmittag zwar auch etwas, blieben aber im Minus. In Paris rutschte der Cac 40 um 0,63 Prozent auf 3.051,69 Punkte. In London gab der FTSE 100 um 0,23 Prozent auf 5.435,08 Zähler nach.
Der Markt war hin und her gerissen zwischen Konjunktursorgen und der Hoffnung auf Finanzhilfen für Spanien. So ist die Hoffnung vieler Anleger auf ein weltweites Eingreifen der Zentralbanken verflogen. Zwar hatte US-Notenbankchef Ben Bernanke am Vortag die grundsätzliche Handlungsbereitschaft der Fed signalisiert, ohne jedoch Details zu möglichen Maßnahmen zu nennen. Im Tagesverlauf hatten zudem erneute Konjunktursorgen belastet. So waren die deutschen Exporte im April stärker als gedacht gesunken.
Dann setzte sich aber die Hoffnung auf eine rasche Hilfe für Spanien durch. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird das Land voraussichtlich noch an diesem Samstag beim Euro-Rettungsfonds EFSF einen Antrag auf Hilfe für seine kriselnden Banken stellen. Nach Einschätzung von Volkswirt Christian Schulz von der Berenberg Bank wäre es eine Erleichterung, falls Spanien Hilfszahlungen beantragen würde. Vor allem wenn dies noch vor den griechischen Wahlen am 17. Juni geschehe, da so schon im Vorfeld ein weiterer möglicher Krisenherd ausgeschaltet werden könnte.
Größter Verlierer war der Rohstoffsektor, gefolgt von Autowerten , die nach einer mehrtägigen Kursrally nachgaben. Besonders deutlich nach oben ging es hingegen für Versorgerpapiere im EuroStoxx 600 Utilities .
Papiere von Saint-Gobain , die am Vortag bereits wegen eines schwachen Ausblicks eingebrochen waren, gaben weiter nach und schlossen mit minus 1,08 Prozent. Der Baustoffkonzern rechnet im ersten Halbjahr mit einem Gewinnrückgang. Die Experten der Societe Generale senkten daraufhin das Kursziel für die Titel von 45,00 auf 44,00 Euro, behielten aber ihre Kaufempfehlung bei.
Steil nach oben ging es für Nokia . Sie schlossen mit plus sechs Prozent. Einem unbestätigten Gerücht zufolge ist Samsung an dem finnischen Smartphone-Hersteller interessiert. Händler äußerten sich allerdings skeptisch zur Glaubwürdigkeit des Gerüchtes. Darüber hinaus hatte es am Markt Spekulationen über eine Restrukturierungsankündigung von Nokia sowie bessere Verkaufszahlen beim Lumia-Smartphone gegeben.
In London zählten Bergbauaktien in dem für Rohstoffwerte schwachen Marktumfeld zu den größten Verlieren. BHP Billiton , Kazakhmys , Rio Tinto und Vedanta verloren zwischen rund drei und knapp fünf Prozent./mis/she
Der Markt war hin und her gerissen zwischen Konjunktursorgen und der Hoffnung auf Finanzhilfen für Spanien. So ist die Hoffnung vieler Anleger auf ein weltweites Eingreifen der Zentralbanken verflogen. Zwar hatte US-Notenbankchef Ben Bernanke am Vortag die grundsätzliche Handlungsbereitschaft der Fed signalisiert, ohne jedoch Details zu möglichen Maßnahmen zu nennen. Im Tagesverlauf hatten zudem erneute Konjunktursorgen belastet. So waren die deutschen Exporte im April stärker als gedacht gesunken.
Dann setzte sich aber die Hoffnung auf eine rasche Hilfe für Spanien durch. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird das Land voraussichtlich noch an diesem Samstag beim Euro-Rettungsfonds EFSF einen Antrag auf Hilfe für seine kriselnden Banken stellen. Nach Einschätzung von Volkswirt Christian Schulz von der Berenberg Bank wäre es eine Erleichterung, falls Spanien Hilfszahlungen beantragen würde. Vor allem wenn dies noch vor den griechischen Wahlen am 17. Juni geschehe, da so schon im Vorfeld ein weiterer möglicher Krisenherd ausgeschaltet werden könnte.
Größter Verlierer war der Rohstoffsektor
Papiere von Saint-Gobain
Steil nach oben ging es für Nokia
In London zählten Bergbauaktien in dem für Rohstoffwerte schwachen Marktumfeld zu den größten Verlieren. BHP Billiton