Berlin, 16. Nov (Reuters) - Der Handelsverband HDE rechnet mit einem schwachen Weihnachtsgeschäft - auch weil die allermeisten Weihnachtsmärkte nicht stattfinden werden. "Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um die Kunden in die Fußgängerzonen und Stadtzentren zu bringen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Montag. "Wenn diese Anlässe jetzt beinahe flächendeckend wegbrechen, bedeutet das erneut einen schweren Schlag für den ohnehin schon gebeutelten Innenstadthandel."
Der HDE hat 1400 Vertreter aus Stadtverwaltungen, von Standortinitiativen, Vereinen und dem Handel dazu befragt. Demnach werden nur sieben Prozent der Weihnachtsmärkte dieses Jahr stattfinden. Bei 13 Prozent ist es noch unklar, der Rest fällt wegen der Coronavirus-Pandemie aus.
In der Folge erwarteten zwei Drittel der Befragten ein schlechteres Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr, so der HDE weiter. "Weniger als drei Prozent rechnen mit Verbesserungen, ein Drittel mit gleichbleibenden Umsätzen." Normalerweise machen die Einnahmen im November und Dezember ein Viertel der Jahresumsätze im Einzelhandel aus. Der HDE forderte deswegen von der Politik erneut rasche und unbürokratische Sonderhilfen für die Händler, die zwar geöffnet haben dürfen, aber deutlich weniger Kunden registrieren. "Wenn ein Händler 20 Prozent Umsatz einbüßt, steht er faktisch oft schon vor der Insolvenz."