Kopenhagen, 25. Aug (Reuters) - Die Deutsche Börse DB1Gn.DE bekommt im Devisenhandelsgeschäft Konkurrenz. Der US-Börsenbetreiber Nasdaq NDAQ.O will eine eigene Plattform ins Leben rufen, auf der Währungen wie Dollar, Euro, Pfund und Franken gehandelt werden, wie Nasdaq-Präsident Hans-Ole Jochumsen in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Das System könne derzeit bereits von Banken getestet werden, eingeführt werde es vermutlich im kommenden Jahr. Die Deutsche Börse kündigte kürzlich die Übernahme der Frankfurter Devisenhandelsplattform 360T für 725 Millionen Euro an - und stach dabei US-Konkurrenten wie CME CME.O aus. ID:nL5N1060BJ
Traditionelle Börsenbetreiber drängen seit einiger Zeit in den bisher kaum regulierten Devisenmarkt, an dem es seit Monaten starke Schwankungen gibt. Sie setzen darauf, dass auf Druck der Aufsichtsbehörden künftig mehr Geschäfte über regulierte Plattformen abgewickelt werden. Die Kritik an den Banken wegen der Manipulation von Devisenkursen zeige, dass der täglich rund fünf Billionen Dollar schwere Markt ähnlich wie eine Börse organisiert werden müsse, sagte Jochumsen.
Zur Jahrtausendwende liefen die meisten Devisengeschäfte noch über das Telefon. Dabei bekamen Unternehmen aber meist nicht den besten Preis, da sie nur schwer mit mehreren Geldhäusern gleichzeitig sprechen konnten. In den vergangenen Jahren wechselten deshalb viele Konzerne auf elektronische Handelsplattformen, auf denen sie von mehreren Banken Angebote einholen können. Zu den größten Anbietern zählen FXall von Thomson Reuters TRI.N TRI.TO , 360T und FX Conncet. Auch der Börsenbetreiber BATS Global Markets stieg kürzlich durch die Übernahme der Plattform Hotspot von KCG KCG.N in den Markt ein. Bei den Banken hat im Devisenhandelsgeschäft laut Daten des Branchenmagazins "Euromoney" die Citigroup C.N die Nase vorne, gefolgt von der Deutschen Bank DBKGn.DE und Barclays BARC.L .