von Robert Zach
Investing.com - Der europäische Autosektor steht am Freitag erneut erheblich unter Druck. Der Grund dafür ist zum einen ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, in dem die Autoimporte aus der EU und Japan „begrenzt oder eingeschränkt“ werden sollen und zum anderen neue Zahlen der European Automobile Manufactures Association (ACEA).
Der Stoxx 600 Automobiles & Parts verlor 1,95 Prozent auf 487,98 Zähler und nähert sich damit dem Tief vom 15. Mai bei 480,22 Zähler. Der deutsche Leitindex Dax fiel um knapp 140 Punkte auf 12.167 Zähler.
Aus den Depots flogen die französischen Autozulieferer Valeo (PA:VLOF) und Faurecia (PA:EPED). Beide Anteilsscheine verloren jeweils 2,50 Prozent. Schwach unterwegs waren außerdem die Papiere von BMW (DE:BMWG), die um 6,39 Prozent abschmierten. Die Papiere wurden aber heute "ex Dividende" gehandelt. Die Daimler (DE:DAIGn)- und Volkswagen(DE:VOWG_p)-Aktien gaben jeweils um gut 2 Prozent nach.
Der europäische Automobilhersteller ACEA vermeldete im April mit 1,3 Millionen neu zugelassenen Pkw in der EU ein Minus von 0,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl der Neuzulassungen in Großbritannien um 4,1 Prozent und in Deutschland um 1,1 Prozent zurück. Von Januar bis April 2019 sei die Zahl der Neuzulassungen um 2,6 Prozent auf 5,3 Millionen gesunken.
Ein weiterer Belastungsfaktor war ein Bericht des Wirtschaftsmagazins Bloomberg, wonach die Autoimporte aus der EU und Japan "begrenzt oder eingeschränkt". Das Dekret könnte noch in dieser Woche von Trump unterzeichnet werden, heißt es weiter.
Erst vorgestern hatte Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass Trump über einen Aufschub der Zölle auf EU-Autos um weitere sechs Monate nachdenkt.
Fragt sich nur, was jetzt schlimmer für die deutschen Autohersteller ist: Zölle auf EU-Autos oder eine Einschränkung der Autoexporte in die USA. Letzteres scheint der Fall zu sein. Anderes lässt sich der Ausverkauf der Autowerte heute nicht erklären.