FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte nach seinem trüben Wochenstart am Dienstag wieder den Vorwärtsgang einlegen. Die Gewinne sollten sich allerdings in Grenzen halten. Zwar habe der Schreck über den jüngsten Raketentest Nordkoreas nicht allzu lange angehalten, schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG. "Dennoch könnte die Krise auf der koreanischen Halbinsel noch eine Weile die Börsianer beschäftigen. Aber auch die andauernde Euro-Stärke dürfte an den europäischen Finanzmärkten ein Thema bleiben." Ein starker Euro - zuletzt kostete er um die 1,19 US-Dollar - erschwert den Export.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex notierte eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart bei 12 119 Punkten und damit 0,14 Prozent über dem Xetra-Schlussstand vom Montag, als der Dax moderat nachgegeben hatte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wurde minimal im Plus erwartet.
WARTEN AUF EINKAUFSMANAGERINDIZES
Angesichts des nordkoreanischen Tests einer Wasserstoffbombe habe sich der Dax zu Wochenbeginn "recht beachtlich aus der Affäre gezogen", sagte Helaba-Analyst Christian Schmidt. Doch möglicherweise sei die Kursentwicklung auch dadurch verzerrt worden, dass wegen der feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street ein Großteil der US-Anleger dem Handel fern geblieben sei. Entsprechend dünn seien daher die hiesigen Börsenumsätze ausgefallen.
Später könnten noch Einkaufsmanagerindizes aus dem europäischen Dienstleistungssektor für Impulse sorgen. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass sich die Stimmung bei kleineren und privaten Dienstleistern in China nach dem jüngsten Dämpfer wieder gebessert hat.
KAPITALMARKTVERANSTALTUNGEN VON LANXESS UND MORPHOSYS
Unternehmensseitig sah es zunächst nach einem eher ruhigen Handelstag aus. Am späteren Vormittag könnten Kapitalmarktveranstaltungen des Spezialchemiekonzerns Lanxess (4:LXSG) und des Biotech-Unternehmens Morphosys (4:MORG) deren Kurse bewegen. Die Lanxess-Titel hatten schon am Montagnachmittag von der Hoffnung auf Details zum laufenden Konzernumbau profitiert, der einem Experten zufolge die Ertragskraft verbessern könnte.