Frankfurt, 12. Sep (Reuters) - Die staatliche Abwicklungsgesellschaft der ehemaligen Hypo Real Estate (HRE) setzt ihren Schrumpfkurs fort und treibt die Vorbereitungen für einen möglichen Verkauf der irischen Tochter Depfa voran. Seit Jahresanfang bis Ende Juni sei das Nominalvolumen des Portfolios um 2,6 Milliarden Euro abgebaut worden, teilte die FMS Wertmanagement FMSWA.UL am Donnerstag mit. Der Gewinn aus der normalen Geschäftstätigkeit sank auf 70 Millionen Euro von 105 Millionen im Vorjahreszeitraum, unter anderem weil das geschrumpfte Portfolio weniger Zinsen abwirft. Zudem hatte der Konzern im Vorjahr von mehreren Sondereffekten profitiert. FMS-Chef Christoph Müller sprach von einem "sehr zufriedenstellenden Ergebnis" und stellte auch für das Gesamtjahr einen Gewinn aus der normalen Geschäftstätigkeit in Aussicht.
Die FMS war im Oktober 2010 mit einem Bestand im Nominalwert von 176 Milliarden Euro an den Start gegangen, davon wurden bisher 107,5 Milliarden abgebaut. Die "Bad Bank" soll den großen Berg an Schrottpapieren der HRE abtragen und den Schaden für den Steuerzahler infolge der milliardenschweren staatlichen Rettung möglichst klein halten. Die gesunden Teile der HRE überlebten in der neu gegründeten Pfandbriefbank pbb PBBG.DE , die als kleineres Haus an die Börse zurückgekehrt ist.
Parallel zum Abbau des Portfolios treibt der Konzern die Vorbereitungen für einen möglichen Verkauf der Depfa voran. Im zweiten Halbjahr soll die irische Tochter Teile des künftig nicht mehr benötigten Kapitals an die FMS übertragen, wie der Konzern weiter mitteilte. Die FMS will den irischen Staatsfinanzierer im kommenden Jahr noch einmal ins Schaufenster stellen. Der HRE-Nachfolger pbb hatte die Depfa 2013 schon einmal zu verkaufen versucht. Der Bund hatte sich damals aber entscheiden, sie für 323 Millionen Euro in die Hände der "Bad Bank" FMS zu geben.