Die beiden Banken BNP Paribas (ETR:BNPP) (WKN: 887771) und Deutsche Bank (ETR:DBKGn) (WKN: 514000) profitieren vom Zinsanstieg. Sie gehören zu den größten Banken in Europa und weisen große Abschläge auf ihren jeweiligen Buchwert aus. Wagen wir mal einen kleinen Blick auf diese beiden Aktien, die sich zuletzt äußerst gut am Aktienmarkt entwickelten.
Dank steigender Zinsen wieder auf Erfolgskurs
Die französische Großbank BNP Paribas nutzt ihr diversifiziertes und integriertes Geschäftsmodell, um auf die Bedürfnisse ihrer Kunden koordiniert zu reagieren. Das Modell basiert auf drei ergänzenden Geschäftseinheiten: Corporate & Institutional Banking (CIB), Commercial, Personal Banking & Services (CPBS) und Investment & Protection Services (IPS).Die Deutsche Bank setzt ebenfalls auf ein integriertes Bankgeschäft, bei dem alle Geschäftsbereiche ineinandergreifen. Die Bank ist in den Bereichen Corporate Finance, Investment Banking und Retail Banking tätig. Zudem hat Deutsche Bank ein starkes Netzwerk in Europa und Asien, was es ihr ermöglicht, auch international tätige Kunden zu bedienen.
Deutschlands größte Bank hatte in der Vergangenheit mit vielen Skandalen zu kämpfen. Nun scheint mit dem steigenden Zinsniveau einiges besser zu laufen. Ein beeindruckender Vorsteuergewinn von 5,6 Mrd. Euro wurde für das Geschäftsjahr 2022 erreicht – das beste Ergebnis seit 15 Jahren übrigens.
Die Hoffnung keimt auf, dass die stark gebeutelte Bank nun den Weg zurück zu alten Erfolgen finden kann. Solche gab es seit der Finanzkrise im Jahr 2008/2009 eigentlich nicht mehr wirklich. Das merkte man auch am Aktienkurs, der sich vom Rekordhoch im Jahr 2007 bei über 90 Euro auf ein Tief im Jahr 2020 von etwas über 5 Euro verabschiedet hat. Die Bewertung dümpelt dabei auf einem niedrigen Niveau herum und preist mit einem KBV von 0,33 (Stand: 14.2.23, Morningstar) schon viele Risiken ein.
BNP Paribas-Aktie: Robuster Dividendenzahler
Nicht ganz so schlimm sieht es bei dem Aktienkursverlauf der BNP Paribas aus. Jedoch lassen sich auch hier starke Schwankungen erkennen und in der Tendenz langfristig nur Seitwärtsbewegungen.Das aktuelle Kursniveau von 63 Euro (Stand: 14.2.23) wurde vor 20 Jahren bereits gehandelt (zwischenzeitlich gab es die Aktie auch mal für rund 20 Euro). Das zeigt am Ende, wie sensibel Bankaktien (NASDAQ:KBWB) sein können. Dafür gab es häufig üppige Dividenden. Und wer den optimalen Einstieg im Tief erwischte, der durfte sich auch über eine saftige Gesamtrendite freuen.
BNP Paribas ist Europas größte Bank. Ein Rekordgewinn von 10,2 Mrd. Euro wurde zuletzt für das Geschäftsjahr 2022 erreicht. Ein kleiner Beigeschmack bleibt dennoch, da das Ergebnis im Schlussquartal rückläufig war und sich viele Wettbewerber besser entwickelten. Dafür legte die Großbank es ein hübsches Aktienrückkaufprogramm im Wert von rund 5 Mrd. Euro auf.
Die beiden Banken profitieren zwar generell vom Trend zu einer globalen Wirtschaft und dem wachsenden Bedarf an Finanzdienstleistungen. Ihr aktueller Gewinntreiber dürfte aber das anziehende Zinsniveau sein. Und hier ist noch einiges an Luft nach oben. Schließlich ist der Zinspeak noch nicht erreicht.
Trotzdem ist es wichtig zu verstehen, dass Banken auch weiterhin hohe Risiken konzentrieren. Namentlich könnte dies möglicherweise die Energiekrise in Europa betreffen oder China im Allgemeinen.
Banken sind generell als zyklisch anzusehen. Die Finanzkrise 2008/2009 hatte nur zu gut gezeigt, wie schlecht sich die Geschäftsmodelle in tiefgreifenden Krisen entwickeln können.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Banken wie BNP Paribas und Deutsche Bank trotz Risiken auf einem erfolgversprechenden Kurs sind. Dank ihres breiten Geschäftsmodells und ihrer starken Präsenz in der globalen Wirtschaft sind sie in einer guten Position, um von einem weiter steigenden Zinsniveau zu profitieren. Trotzdem sollte man ihre Risiken im Auge behalten und bei Bedarf proaktiv handeln.Der Artikel Banken auf Erfolgskurs: 2 Top-Titel, die vom Zinsanstieg profitieren sollten! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.
Aktienwelt360 2023