Bei BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11) läuft es operativ alles andere als rund. Durch das Coronavirus steht die Produktion zumindest teilweise still. Der DAX-Chemiekonzern hat zwar die Produktion von Desinfektionsmitteln aufgrund der höheren Nachfrage hochgefahren. Allerdings wird das bloß begrenzt kompensatorisch wirken können.
Immerhin: Die Dividende bleibt weiterhin stabil. Der DAX-Konzern wird demnach im Juni 3,30 Euro je Anteilsschein an die Investoren auszahlen, die einer Rendite von ca. 7 % entsprechen. Ob das alleine für eine Investitionsthese ausreicht, das sollten Investoren womöglich gut abwägen.
Nun jedenfalls erhalten wir einen frischen Einblick in das aktuelle Zahlenwerk. Und, kleiner Spoiler: Der gigantische Schock ist zumindest zunächst ausgeblieben. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren hierzu wissen sollten.
Zahlen, Daten, Fakten Wie wir mit Blick auf das Zahlenwerk feststellen können, schauen wesentliche Kennzahlen eigentlich sehr solide aus. Die Umsätze stiegen aufgrund eines Mengenwachstums um 7 % auf 16,75 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor Sondereinflüssen hingegen nahm leicht um 6 % auf 1,6 Mrd. Euro ab. So viel zu den Basics.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hingegen lag bei 1,45 Mrd. Euro, was einem Einbruch von ca. 18 % entsprochen hat. Wie gesagt: Der große Schock ist im Kontext dieses Zahlenwerks ausgeblieben. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn ist dabei jedoch die Kennzahl, die am meisten gelitten hat. Hier betrug der Rückgang 37 % auf 885 Mio. Euro. Damit fällt das Nettoergebnis doch bedeutend niedriger aus. Je Aktie betrug das Ergebnis 0,96 Euro, nach einem Vorjahreswert in Höhe von 1,53 Euro.
Dabei möchte BASF außerdem die Investitionen um 2,8 Mrd. Euro reduzieren, um die Liquidität zu halten. Auch beim Personal soll es weitere Einschnitte geben. Wie das Management allerdings auch betont, ist man mit einer Eigenkapitalquote von 47 % noch immer solide finanziert. An den Dividendenplänen wird jedenfalls festgehalten. Staatshilfen benötigt man nach derzeitiger Einschätzung des Managements jedenfalls nicht.
Die weiteren Aussichten Eigentlich ein ziemlich solides Zahlenwerk, wobei Ergebnisse je Aktie und der Nettogewinn ordentlich nachgegeben haben. Aber, mal im Ernst: Damit haben viele Investoren vermutlich gerechnet. Vielleicht sogar mit einem bedeutend größeren Einbruch.
Dieser könnte allerdings noch kommen. Das Management spricht jedenfalls von einem herausfordernden Geschäftsumfeld, sowohl im ersten als auch teilweise im zweiten Quartal. Die Dynamik werde jedenfalls auch weiterhin anhalten, vermutlich sogar über das gesamte Geschäftsjahr hinweg.
Dabei sollten Investoren das erste Quartal auch hier aus dem richtigen Blickwinkel heraus sehen: Die größten Einschränkungen hat es erst mit den Restriktionen im Alltag gegeben. Sprich: Zu einem späten Zeitpunkt im ersten Quartal. Der zweite Dreimonatszeitraum könnte daher gänzlich anders aussehen.
Immerhin, die finanzielle Stabilität ist und bleibt gewährleistet und das bleibt für den Moment die beste Nachricht. Das führt zwar zu keinen existenziellen Risiken. Allerdings ergebnisseitig zu Einschränkungen. Das kann womöglich künftige Dividendenzahlungen mit Schwierigkeiten versehen. Ein Zahlen der Dividende aus der Substanz ist in Teilen jedenfalls auch gemessen am 2019er Gewinn je Aktie schon Realität.
Die langfristige Perspektive im Auge behalten BASF wandert in diesen Tagen durch ein Tal der Tränen. Keine Frage: Die Produktionskürzungen werden zu weiteren Einbußen im operativen Geschäft führen. 2020 wird ein durchwachsener Zeitraum für den Chemiekonzern, der jedoch mithilfe der Finanzkraft und Sparmaßnahmen bewältigt werden kann.
Mittel- bis langfristig dürfte es Besserungen geben. Und das ist eine Perspektive, die man als Foolisher Investor wählen sollte, sofern man weiterhin an die Chancen des DAX-Zyklikers glaubt.
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Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2020
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