LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern BASF (DE:BASFN) (ETR:BAS) sieht in den bevorstehenden Rekordübernahmen und -fusionen in der Branche für sich keinen Nachteil. "Das Pflanzenschutzgeschäft der BASF ist auch ohne Übernahmen groß genug", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller auf der Forschungskonferenz am Mittwoch in Ludwigshafen. Die Verträge mit Monsanto (NYSE:MON) würden auch bei einer Übernahme durch den Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) weiter eingehalten. Auch die Übernahme des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta durch den chinesischen Konkurrenten ChemChina ändere nichts für BASF.
Die Chemieunternehmen, die sich auf das Geschäft mit der Landwirtschaft spezialisiert haben, sind wegen niedrigerer Preise für Agrarrohstoffe, der Turbulenzen in den Schwellenländern und der Rezession in Brasilien seit einiger Zeit unter erheblichem Druck. Deshalb gibt es derzeit eine Konsolidierungswelle in der Branche. So kündigte Anfang des Jahres der chinesische Chemiekonzern ChemChina an, den Schweizer Agrarchemie-Anbieter Syngenta (FSE:SVJ) (VTX:SYNN) für 43 Milliarden Dollar schlucken zu wollen. Erst jüngst hatte Bayer überraschend die Übernahme des Saatgut- und Pflanzenschutzspezialisten Monsanto aus den USA angekündigt. Für den Erwerb bieten die Leverkusener 62 Milliarden US-Dollar (55 Mrd. Euro). Nachdem das Monsanto-Management die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen hatte, wird nun über einen Preisaufschlag spekuliert, der angeblich kurz bevorsteht. Aber auch die US-Konkurrenten Dow Chemical (XETRA:DCH1) (NYSE:DOW) und Dupont (NYSE:DD) (FSE:DUP) planen ihren Zusammenschluss. Sie würden damit erst einmal den Branchenprimus BASF vom Thron stoßen. Allerdings wollen sich die beiden US-Konzerne nach der geplanten Fusion in drei börsennotierte Unternehmen aufspalten. Eines davon ist auf Agrochemie spezialisiert.