PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am europäischen Aktienmarkt haben am Mittwoch die Minuszeichen überwogen. Deutliche Verluste in Tokio und zuvor auch an der New Yorker Börse stellten die Weichen für einen schwachen Start. Die Abschläge aus dem frühen Geschäft schmolzen aber mit der Stabilisierung der Ölpreise etwas zusammen. Zudem zeigten die chinesischen Börsen nach guten Daten aus der Wirtschaft eine stabile Entwicklung, ergänzte ein Händler. Auch die Einkaufsmanagerindizes aus Europa sind laut Helaba "trotz der Rückgänge als robust einzustufen".
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand am Vormittag noch 0,40 Prozent tiefer bei 2939,95 Punkten. Der europaweite Auswahlindex Stoxx Europe 50 (DJX:SX5P) verlor 0,21 Prozent. In Paris kletterte der Cac-40-Index (CAC 40) zeitweise ins Plus. Zuletzt bröckelte er wieder auf Minus 0,26 Prozent bei 4272,68 Punkten ab. In London fiel der FTSE-100-Index (ISE:UKX) um 0,07 Prozent auf 5918 Punkte.
Tagesthema ist ein milliardenschweres Übernahmeangebot in der Schweiz: Nach entsprechenden Gerüchten will nun der größte chinesische Chemiekonzern ChemChina nicht ganz überraschend den Agrochemie-Konzern Syngenta (VTX:SYNN) schlucken. Das würden sich die Chinesen mehr als 43 Milliarden Dollar kosten lassen. Sollte der Deal genehmigt werden, wäre es der bisher größte chinesische Zukauf im Ausland. Syngenta-Aktien verteuerten sich zuletzt um 6,60 Prozent.
Größter Verlierer im europäischen Handel waren Telekomwerte, deren Branchenindex (DJX:SXKP) um 1,30 Prozent abrutschte. Verantwortlich war vor allem das Kursminus von 3,74 Prozent bei KPN nach der Vorlage der Ergebnisse des vierten Quartals. Analyst Stephane Schlatter von der Societe Generale (PA:SOGN) sah die Bilanz etwas unter den Markterwartungen. Er blieb allerdings bei seiner Kaufempfehlung für die Aktie.
Der weltweit größte Insulinhersteller Novo Nordisk (FSE:NOV) konnte dank Zuwächsen bei fast allen Medikamenten seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr steigern. Auch 2016 soll es weiteres Wachstum geben, wie das dänische Unternehmen mitteilte. Die Aktie rutschte aber um mehr als 4 Prozent ab. In der Schweiz kommt der Industriekonzern ABB (VTX:ABBN) weiter kaum vom Fleck, wie die Jahreszahlen zeigen. Die Aktien verteuerten sich an der Börse in Zürich aber um 2,65 Prozent.
Der französische Luxusgüterkonzern LVMH (PSE:PMC) erzielte im abgelaufenen Jahr einen Rekordumsatz. Die Experten der WGZ Bank hoben ein erfreuliches organisches Umsatzwachstum im vierten Quartal hervor. Die Aktien gewannen 6,78 Prozent an der Spitze des EuroStoxx-50-Index. Die Papiere der spanischen Großbank BBVA (MADRID:BBVA) sackten dagegen nach Zahlen um 1,11 Prozent ab.