Düsseldorf (Reuters) - Die neue Metro (DE:MEOG) will in der Unabhängigkeit den Gewinn in die Höhe schrauben.
Er wolle 2017/18 den Ertrag "signifikant steigern", kündigte Konzernchef Olaf Koch am Mittwoch in Düsseldorf an. Der operative Gewinn (Ebitda) soll ohne Beiträge aus Immobilienverkäufen um etwa zehn Prozent über den 1,44 Milliarden Euro aus dem vergangenen Geschäftsjahr liegen. Beim Umsatz wachsen die Bäume aber auch nach der Abspaltung nicht in den Himmel: Der Lebensmittelhändler um die Großmärkte und die Supermarktkette Real rechnet beim um Schließungen und Neueröffnungen von Märkten bereinigten Erlös mit einem Plus von leicht über 0,5 Prozent. Metro hatte sich im Sommer vom Elektronikhandel um Media Markt und Saturn abgespalten, dieser wird nun von der Holding Ceconomy gesteuert.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 verbuchte Metro Rückgänge beim Gewinn, dieser schrumpfte um 174 Millionen Euro auf 345 Millionen Euro. Unter anderem sank der Ertrag aus Immobiliengeschäften, aber auch Kosten der Aufspaltung lasteten auf den Zahlen. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten. Der operative Gewinn (Ebit) vor Sonderfaktoren stagnierte bei 1,1 Milliarden Euro. Im vierten Quartal fiel er auf 267 (364) Millionen Euro, unter anderem die Supermarktkette Real musste beim Ertrag Federn lassen. Analysten hatten hier mit 260 Millionen Euro noch weniger Ertrag erwartet, die Dividende für das Gesamtjahr sahen sie bei 0,71 Euro.
Koch hatte der Metro die Aufspaltung verordnet. Den Lebensmittelhändler rund um die Großmärkte und die Supermarktkette Real will er mit Dienstleistungen rund um den Handel mit Lebensmitteln für seine Kunden unentbehrlich machen. Er setzt dabei auf die Digitalisierung sowie die Belieferung von Kunden aus der Gastronomie. "Wir werden die Belieferung deutlich steigern", kündigte Koch an. "Die Wachstumschancen sind vielfältig."
Die Aufspaltung zieht aber auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nach sich. Die Anklagebehörde geht dem Verdacht des Insiderhandels und der Marktmanipulation nach. Die Vorwürfe der Marktmanipulation richten sich gegen den alten fünfköpfigen Metro-Vorstand um Koch und den Chef der Media-Saturn-Muttergesellschaft Ceconomy, Pieter Haas. Der Verdacht des Insiderhandels richtet sich unter anderem gegen Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann. Metro und Ceconomy haben die Vorwürfe zurückgewiesen.